Radevormwald Standort der Fachakademie ist gesichert

Radevormwald · Die Barmer GEK bietet an der Jahnstraße seit 1968 Schulungen, Tagungen sowie Aus- und Fortbildungen für die eigenen Mitarbeiter aus ganz Deutschland an. Trotz der Neustrukturierung des Unternehmens bleibt die Akademie bestehen.

 Heike Finklenburg und Mathias Voßwinkel sind die Ansprechpartner in der Führungs- und Fachakademie an der Jahnstraße. Das Haus ist mit 7000 Übernachtungen pro Jahr sehr gut ausgelastet.

Heike Finklenburg und Mathias Voßwinkel sind die Ansprechpartner in der Führungs- und Fachakademie an der Jahnstraße. Das Haus ist mit 7000 Übernachtungen pro Jahr sehr gut ausgelastet.

Foto: jürgen moll

Ende Juni wurde bekannt, dass sich die Krankenkasse Barmer GEK neu strukturiert. Das hat aber keine Auswirkungen auf die Führungs- und Fachakademie, die die Kasse seit 1968 an der Jahnstraße betreibt. "Bei uns wird es weiter geben", sagt Fach- und Kommunikationstrainer Mathias Voßwinkel. Für das Unternehmen bleibe die interne Fort- und Ausbildung auch in Zukunft wichtig.

Vom Auszubildenden bis zum Vorstand - in Rade kommen alle Mitarbeiter in den Genuss der Schulungen. Neu hinzugekommen sind PC-orientierte Bildungsmaßnahmen, die in einem der beiden Schulungsräume durchgeführt werden. "Ein neues Standbein", sagt Voßwinkel. Die Neustrukturierung erfordere einen erweiterten Qualifizierungsbedarf, weil viele Mitarbeiter ihre Aufgabengebiete wechseln, an einem neuen Standort oder in einer neuen Funktion tätig sein werden. "So kommen durch den Aufbau neuer Fachzentren und Telefongeschäftsstellen auf viele Mitarbeiter neue Aufgaben zu, die einer besonderen Qualifikation bedürfen, wie bei der EDV", erläutert er.

Gerade vor diesem Hintergrund nähmen die regionalen Bildungseinrichtungen wie die Führungs- und Fachakademie in Radevormwald weiter einen hohen Stellenwert ein. Im Zuge der Neuausrichtung gibt es laut Voßwinkel ein Qualifikationskonzept für die Beschäftigten, an dem gearbeitet wird.

In Radevormwald arbeiten zurzeit zwölf Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Heike Finklenburg ist die Hauswirtschaftsleiterin und seit 1981 die "gute Seele im Haus". Sie begrüßt die Gäste, betreut sie und koordiniert den Ablauf ihres Aufenthaltes. Ihre Dienstwohnung hat sie auf dem Gelände der Akademie. Zu tun gibt es jede Menge, denn das Haus ist gut ausgebucht. 7000 Übernachtungen sind es im Schnitt pro Jahr. Bei Überbuchungen pflegt das Haus gute Kontakte mit dem Sport- und Seminarcenter sowie dem Park-Hotel. "Wir versuchen aber, mit den eigenen Kapazitäten auszukommen", sagt Voßwinkel, der als Düsseldorfer Azubi im Sommer 1979 selbst seinen ersten Lehrgang in Radevormwald absolviert hat. Ganz wichtig: Im Haus wird täglich frisch gekocht und gebacken. Dauern die Lehrgänge zwei Wochen, müssen die Gäste auch übers Wochenende versorgt werden.

Das Haus verfügt über 37 Zimmer. Vom Ein-Tages-Seminar bis zu zweiwöchigen Aufenthalten reicht die Bandbreite. "Unsere Azubis erwischt es meistens, sie durchlaufen bei uns die längeren Blöcke", sagt Voßwinkel und lacht.

Hierbei handele sich um fachlich-orientierte Seminare zur Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten und zum Kaufmann im Gesundheitswesen. "Aufgrund der Neustrukturierung bedarf es aber eines neuen Ausbildungskonzeptes, das sich gerade in der Abstimmungsphase befindet", sagt Voßwinkel. Die Ausbildung dauert drei Jahre, 13 Wochen davon gibt es Lehrgänge in neun Blöcken - entweder in Radevormwald oder an einem regionalen Bildungsstandort.

Die permanenten Veränderungen im Gesundheitswesen bekommt auch die Fachakademie zu spüren. "Wir müssen ständig unsere Inhalte überprüfen und feinjustieren", sagt Voßwinkel. Dadurch würden sich die Details, die vermittelt werden, ständig verändern. Der Nachwuchs werde auf einen intensiven Kundenkontakt vorbereitet, deshalb sei es der Barmer GEK auch so wichtig, eigenen Nachwuchs zu schulen. "Wir sehen da auch unsere soziale Verpflichtung", sagt der Trainer. Natürlich müsse sich auch die Radevormwalder Akademie immer wieder die Frage der Wirtschaftlichkeit stellen. "Wir sind zwar kein klassisches Wirtschaftsunternehmen, aber unsere oberste Aufsichtsbehörde, das Bundesversicherungsamt, prüft uns regelmäßig und bestätigt, dass wir wirtschaftlich arbeiten", sagt Voßwinkel.

(RP)
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