Radevormwald Sternsinger trotzen der klirrenden Kälte

Radevormwald · Über 100 Kinder zogen am Wochenende singend durch die Stadt, um weit über 200 Haushalte zu segnen.

 Die Sternsinger zogen von Haus zu Haus und überbrachten den Segen.

Die Sternsinger zogen von Haus zu Haus und überbrachten den Segen.

Foto: Schütz

Bei klirrender Kälte zogen am Samstag 25 Gruppen durch unterschiedliche Bezirke von Haustür zu Haustür, um bei ihrem Umzug ihren Segen zu übermitteln und Geld für Kinder in Not zu sammeln. Die Rader Bürger zeigten sich großzügig, die Kinder erfüllten, trotz eisiger Minustemperaturen, ihren Dienst mit viel Freude.

Mit ihren gebastelten Goldkrönchen auf dem Kopf und wallenden Umhängen zogen auch Anneke (6 Jahre), Nora (7), die beiden neunjährigen Neele und Mats sowie der elfjährige Frederick am Samstagvormittag durch die Siedlungen. Dick eingepackt in wärmenden Winterjacken, geschützt mit Mützen, Schals und Handschuhen stapften sie durch den dünnen Pulverschnee, der noch unberührt auf dem Festplatz lag. Sie freuten sich sehr auf ihren Einsatz für bedürftige Kinder aus aller Welt, der in diesem Jahr nicht ihr erster war. "Wir machen das schon seit einigen Jahren, weil es einfach viel Spaß macht, den Menschen eine Freude zu bereiten", erklärte Frederick seine Motivation. Und manchmal erhalten die Sternsinger, neben der Spende, ja auch noch Süßigkeiten, auf die sich die Kinder natürlich auch sehr freuten. Bereits am Vortag, erzählte Begleiterin Sonja Rosar, war die Gruppe gut sieben Stunden unterwegs. "Wir waren beim Aussendungsgottesdienst, beim Bürgermeister und in Altenheimen." An diesem Tag standen 35 Haushalte auf ihrem Routenplan, die sie möglichst zügig abarbeiten wollten, ehe sie vom Glatteis überrascht würden.

Schon bei ihrem zweiten Stopp trafen die Sternsinger auf eine sehr gerührte Bewohnerin, welche die Kinder schon erwartet hatte. Mit Tränen in den Augen lauschte Seniorin Ursula Oslow-Kläs den Gesang der Kinder, die den Segen für sie aussprachen und mit einem Aufkleber an ihrem Türrahmen hinterließen. "Das habt ihr toll gemacht", sagte die Dame sichtlich gerührt, während sie ihre Spende in die Büchse einwarf und den Kindern einige Süßigkeiten mit auf den Weg gab. Oslow-Kläs kommt aus der Eifel und pflegt eine besondere Verbindung zu den Sternsingern: "Ich bin als Kind selbst mitgegangen und habe als Sternsinger die Häuser gesegnet. Für mich gehört diese Tradition einfach zum Leben dazu." Gerührt sei sie deshalb, "weil es viele Erinnerungen in mir weckt, wenn ich heute die Kinder in ihren Gewändern vor meiner Haustüre singen höre." Für solche Augenblicke, sagt auch Begleiterin Sonja Rosar, lohne sich alle Mühen: "Es ist einfach schön, wenn sich Kinde für Gleichaltrige so einsetzen und zu sehen, wie sich Menschen über unseren Besuch freuen."

(RP)
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