Radevormwald Sternsinger ziehen wieder durch Rade

Radevormwald · Kronen aus Goldfolie waren am Samstag in Radevormwald und den Wupperorten reichlich zu sehen. Als Heilige Drei Könige kostümiert, zogen rund 25 Gruppen von Haus zu Haus, um Geld für Kinder in Bolivien zu sammeln.

 Walburga und Manfred Strehlow (l.) hatten die Sternsinger Karol, Orazio, Lina, Noah, Marc und Laura (mit dem Stern ) sowie ihre Begleiter mit Tobias Walhausen, Kathrin Sucharkiewicz und Claudia Sanewski schon erwartet.

Walburga und Manfred Strehlow (l.) hatten die Sternsinger Karol, Orazio, Lina, Noah, Marc und Laura (mit dem Stern ) sowie ihre Begleiter mit Tobias Walhausen, Kathrin Sucharkiewicz und Claudia Sanewski schon erwartet.

Foto: Jürgen Moll

Unter den kleinen Königen war auch das Geschwisterpaar Karol und Orazio Napolitano. Für die achtjährige Karol war es eine Premiere. "Ich bin gespannt, wie das ist, als König an Hautüren zu singen", sagte das Mädchen. Seine Krone hatte es selbst gebastelt, den königlichen Umhang ausgeliehen. Für ihren älteren Bruder war die Aktion schon aus dem Vorjahr bekannt. "Da war ich das erste Mal dabei, das hat großen Spaß gemacht", erinnerte sich Orazio (10).

Die verschiedenen Lieder, die abwechselnd an den Türen gesungen wurden, hatten die beiden fleißig einstudiert. "Wir werden wohl sehr laut singen müssen", meinte Orazio mit Blick auf seine Königsgruppe. Neben seiner Schwester hatte sich kein weiterer Teilnehmer finden können, um das Königs-Trio komplett zu machen. "Natürlich ist das sehr schade. Aber wir werden das auch als Königs-Duo hinbekommen", sagte Tobias Waldhausen, der die kleine Gruppe begleitete.

Einst viele Jahre selbst in Samt, Gardinen und Brokat gewickelt, wechselte er zum Begleiter. "Ich hatte schon überlegt, meinen zweijährigen Nachwuchs mitzunehmen, aber hielt es dann doch für viel zu anstrengend für das Kind", sagte der junge Familienvater. So besuchte die kleine Gruppe zahlreiche Familien auf der Brede, um den Segen zu übermitteln und um Spenden zu erbitten.

Gleichzeitig machte sich auch eine etwas größere Gruppe auf den Weg, der den Bereich Kolpingstraße abdeckte. "Wir besuchen heute mehr als 30 Adressen", hatte sich Gruppenleiterin Kathrin Sucharkiewicz vorgenommen. Dazu hüllte sie ihre zweieinhalbjährige Tochter Laura in ein Messdienstgewand und schmückte sie mit einem Mini-Krönchen aus Stoff, gesteckt auf einen Haarreif. Söhnchen Marc (4) glänzte mit einer großen, mit Glas-steinen verzierten Krone um die Wette. "Ich freue mich schon so lange auf das Singen", meinte er.

Beide "Königskinder" blieben nicht allein, bekamen sie doch von Noah Sanewski Unterstützung. "Ich darf heute den Stern tragen", freute sich der Fünfjährige. Sein roter Plüsch-Umhang, verfeinert mit einem Hermelin-Pelz, zog die Blicke auf sich. Schon bei der ersten Adresse wurden die Kinder herzlich begrüßt und empfangen. "Stern über Bethlehem" war das Lied, in das alle laut einstimmten.

Selbst die 13-jährige Lina Sanewski sang laut mit. "Ich unterstütze die Gruppe gerne, möchte mich aber nicht mehr verkleiden", sagte sie. Viele Jahre sei sie als König von Haus zu Haus gezogen, doch jetzt zöge sie ihre zivile Kleidung vor. Dafür hatte Mutter Claudia Sanewski Verständnis: "Eine Krone muss ja auch nicht sein. Hauptsache ist doch, dass sie noch mit uns mitkommen und diese Aktion unterstützt."

Die Gruppenleiter schrieben dann den Segensspruch über die Haustür: *20+C+M+B+16* - "Christus mansionem benedicat" ("Gott schütze dieses Haus"). Die Kinder erhielten noch etwas Naschwerk, dann verabschiedeten sich die Gruppen und zogen weiter.

Gestern trafen sich die kleinen Könige zur Dankmesse in der katholischen Kirche St. Marien und zum anschließenden Mittagessen im Caritashaus.

(sig)
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