Radevormwald "Südstadt" - weiter mit Zwangsverwalter

Radevormwald · Die Geschichte der Zwangsverwaltung von 413 Wohnungen im Bereich von Dietrich-Bonhoeffer- und Karl-Goerdeler-Straße geht weiter. Bei einer Vermietung von Wohnungen wird saniert. Das gilt auch für die Fassaden und die Aufzüge.

 Im Dezember 2011 wechselte die Zwangsverwaltung für zahlreiche Häuser am Eingang zur Südstadt, die bis zum Verkauf Anfang 2008 der Landesentwicklungsgesellschaft gehörten.

Im Dezember 2011 wechselte die Zwangsverwaltung für zahlreiche Häuser am Eingang zur Südstadt, die bis zum Verkauf Anfang 2008 der Landesentwicklungsgesellschaft gehörten.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

100 bis 120 Wohnungen hat der Düsseldorfer Zwangsverwalter der Südstadt-Wohnungen in den vergangenen Jahren saniert. "Wir sind auch an Fassaden tätig gewesen und erneuern Zug um Zug die Aufzüge", sagte gestern Holger Schubert, Mitarbeiter des Zwangsverwalters, des Rechtsanwaltsbüros Wolfgang Schütz aus Düsseldorf.

Die etwa 400 Wohnungen in der Südstadt, die 2008 von der Landesentwicklungs-Gesellschaft LEG an den Investor Otmar Nau aus Berlin verkauft worden sind, gingen auf Betreiben einer Gläubigerbank im August 2009 in die Zwangsverwaltung. Die übernahm damals ein Essener Büro. Im Dezember 2011 wurde das nächste Kapitel der Zwangsverwaltung aufgeschlagen, als das Düsseldorfer Büro die Verwaltung übernahm. Klar sei nach der ersten Besichtigung der Objekte, dass es an den Häusern in beiden Straßen einen hohen Reparatur- und Sanierungsstau gebe. Der soll in den nächsten Jahren Stück für Stück abgebaut werden.

"Alle Wohnungen auf einmal zu sanieren, das schaffen wir nicht", sagte Schubert damals. Die Leerstandsquote liege je nach Haus bei bis zu 30 Prozent, räumt er ein. Sie soll nach und nach abgebaut werden, "damit", so Schubert, "der Ruf der Südstadt wieder besser wird". Seit dieser Zeit hat der Zwangsverwalter zahlreiche Wohnungen renoviert, für die es einen neuen Mietvertrag gegeben hat. Hintergrund ist, dass die Mittel für die Wohnungssanierungen aus den laufenden Einnahmen kommen und von diesen getragen werden müssen.

Die Entwicklung des gesamten Bereiches vergleicht der Zwangsverwalter mit der Sisyphus-Arbeit. Anders sei die Lage bei der Sanierung der Fassaden und der Aufzüge. Diese Ausgaben werden aus Vorschusszahlungen des Gläubigers finanziert, erklärt Holger Schubert. Die Erneuerung der Aufzüge in den Häusern beider Komplexe soll in einiger Zeit abgeschlossen sein.

Keine Fortschritte gebe es für eine gesicherte Zukunft der Objekte durch Übergabe an einen Eigentümer. Die Zwangsverwaltung ist vom Gericht auf Betreiben der Gläubiger erst einmal bis Ende des Jahres 2015 terminiert. Ändern kann sich diese Situation nur, sagt Schubert, wenn es ein Zwangsversteigerungsverfahren gibt. Dieses sei aber nicht in Sicht. "Die Entscheidung darüber treffen allein die Gläubiger", sagt Schubert. Deshalb sei auch die Sanierung Stück für Stück weiter die Devise.

Für einen Verkauf sieht der Zwangsverwalter derzeit keine konkrete Perspektive. Es gebe wohl immer mal wieder Interessenten, die sich mit solchen Objekten beschäftigen, ein Verkaufsergebnis hat es für die Häuser bisher aber noch nicht gegeben.

(RP)
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