Radevormwald Sven Wolf (SPD): "Ruhe am Sonntag wichtig für Familien"

Radevormwald · Kritik an der Entscheidung der CDU-FDP-Landesregierung, doppelt so viele verkaufsoffene Sonntage zuzulassen, kommt vom SPD-Landtagsabgeordneten für Rade und Remscheid, Sven Wolf. "Die Sonntagruhe als christlicher Wert ist der CDU offenbar nicht so viel wert, wie das C im Namen glauben machen möchte", schreibt er. Im November habe Jens Nettekoven noch bei einer Veranstaltung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung in Remscheid die verkaufsoffenen Sonntage und das Vorhaben seiner eigenen Landesregierung kritisiert. "Nun wirkt offenbar die Fraktionsdisziplin im Landtag", schreibt Wolf.

 „Politik sollte bei so grundsätzlichen Fragen eine Haltung haben“, Sven Wolf (SPD).

„Politik sollte bei so grundsätzlichen Fragen eine Haltung haben“, Sven Wolf (SPD).

Foto: Demski Theresa

Kritik an der Entscheidung der CDU-FDP-Landesregierung, doppelt so viele verkaufsoffene Sonntage zuzulassen, kommt vom SPD-Landtagsabgeordneten für Rade und Remscheid, Sven Wolf.

"Die Sonntagruhe als christlicher Wert ist der CDU offenbar nicht so viel wert, wie das C im Namen glauben machen möchte", schreibt er. Im November habe Jens Nettekoven noch bei einer Veranstaltung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung in Remscheid die verkaufsoffenen Sonntage und das Vorhaben seiner eigenen Landesregierung kritisiert. "Nun wirkt offenbar die Fraktionsdisziplin im Landtag", schreibt Wolf.

Dabei wäre es nach seinen Angaben so einfach gewesen. "Nettekoven hätte einfach wie ich einem Änderungsantrag zustimmen können." Diese Änderung von Bündnis 90/Die Grünen sah vor, die Verdopplung der offenen Sonntage zu streichen.

"Die Sonntagsruhe ist wichtig für Familien - gerade, wenn die tägliche Arbeitsbelastung steigt und wir durch digitale Medien rund um die Uhr erreichbar sind", meint Wolf. Ein Tag in der Woche sollte zur Einkehr und Ruhe erhalten bleiben. Das bisherige Ladenöffnungsgesetz habe aus seiner Sicht ausreichende Möglichkeiten für Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen geboten. Die Gesetzesänderung belaste vor allem Beschäftigte im Einzelhandel und deren Familien.

Bei der Gesetzesberatung hätte der bislang immer übliche Dialog zwischen Gewerkschaften, Handel, Kirchen und Politik wieder aufgenommen werden sollen, um zu einer für alle Seiten akzeptablen Lösung zu kommen. "Ob Geschäfte sonntags häufiger öffnen dürfen, wird auch bei vielen Bürgern kontrovers diskutiert. Ich persönlich finde aber, dass Politik besonders bei so grundsätzlichen Fragen eine Haltung haben sollte. Meine Haltung ist hier seit Jahren bekannt. Mit dieser Haltung stehe ich an der Seite der Kirchen und Gewerkschaften", schreibt Wolf.

In den fast 20 Jahren im Remscheider Rat habe er immer gegen Satzungen zur Sonntagsöffnung gestimmt.

(rue)
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