Radevormwald Tendenz in Richtung Sekundarschule

Radevormwald · Der Schulausschuss hat erwartungsgemäß keine Entscheidung zur zukünftigen Schullandschaft getroffen. Statements von CDU und SPD deuten daraufhin, dass es keine gemeinsame Gesamtschule mit Hückeswagen geben wird.

 Aus der Realschule könnte in einigen Jahren eine Sekundarschule werden. Die Weichen dafür müssten wohl die Eltern im kommenden Frühjahr stellen mit der Anmeldung der Viertklässler.

Aus der Realschule könnte in einigen Jahren eine Sekundarschule werden. Die Weichen dafür müssten wohl die Eltern im kommenden Frühjahr stellen mit der Anmeldung der Viertklässler.

Foto: Dörner (Archiv)

Eine Entscheidung ist nicht gefallen in der Schulausschuss-Sitzung. Vielleicht entscheidend waren aber zwei Anmerkungen von Renate Greif (CDU) und Björn Rimroth (SPD). Es sei noch nie so schwierig gewesen, eine Entscheidung zu treffen, sagte Greif, die viele Jahre Vorsitzende des Ausschusses war. "Wir haben die Befürchtung, dass wir bei Variante III (Gesamtschule mit Hückeswagen) zu viel Kompetenz aus der Hand geben. Hückeswagen wäre Hauptstandort, wir Teilstandort", sagte Greif. Die Abhängigkeit zu Hückeswagen sprach auch Rimroth an. "Bei einem Teilstandort haben wir Bauchschmerzen. Wir sehen die Gefahr, dass Rade den Kürzeren zieht", sagte der SPD-Stadtrat. Dem schloss sich auch Annette Pizzato von der FDP an.

Im Februar muss die Politik der Stadt darüber entscheiden, wie die Zukunft des Schulsystems aussehen könnte. Zur Auswahl stehen das System ohne Hauptschule, die Gründung einer Sekundarschule in Rade und die Gründung einer gemeinsamen Gesamtschule mit Hückeswagen mit dortigem Hauptstandort. Dort würde dann die gymnasiale Oberstufe angesiedelt.

Zuvor hatten Bürgermeister Dr. Josef Korsten und Sozialdezernentin Ute Butz Antworten der Bezirksregierung auf die CDU-Anfrage zur Ausgestaltung einer gemeinsamen Gesamtschule vorgetragen. AL-Fragen werden wegen der Kürze der Zeit zwischen Einreichen der Fragen und der Sitzung demnächst beantwortet. Korsten sagte zu Beginn, dass die Haupt- und Teilstandortlösung wohl ausfalle. Zweite Möglichkeit sei die Gründung eines Zweckverbands, wie es ihn für die Berufsschule in Wermelskirchen seit Jahrzehnten gibt. Eine Zweckverbandsversammlung für eine Gesamtschule aus Mitgliedern des Stadtrates beider Kommunen gebe die Richtung vor und kümmere sich auch um die Finanzen. Entscheidungen über die Finanzen seien für die beiden Stadträte bindend. Das pädagogische Konzept gebe die Schulkonferenz nach und nach vor.

Bei einer Sekundarschule dagegen liege das erste Schulkonzept bereits vor der Gründung vor. Ein solches Konzept war auch in Rade und Hückeswagen für die Anfang 2014 gescheiterten Versuche der Einrichtung einer Sekundarschule erarbeitet worden. Auf Frage von Burkhard Wigge (UWG), ob neben dem Gymnasium eine eigenständige Gesamtschule möglich sei, erklärte Korsten, dass das die Schulaufsicht nicht mitmache. Korsten gab Wigge recht, dass die Gefahr bestehe, dass Rade ein Eigentor schieße, wenn es eines Tages Probleme mit dem Gymnasium geben könnte. Wegen sinkender Schülerzahlen sei wohl später eine Gesamtschul-Gründung ausgeschlossen.

(RP)
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