Radevormwald Theater begeistert Grundschüler

Radevormwald · Das Ensemble des Rheinischen Landestheaters Neuss spielte gestern Vormittag zweimal "Der Lebkuchenmann" im Bürgerhaus. Etwa 800 Grundschüler der Rader Grundschulen lachten und applaudierten bei den Aufführungen viel.

 Der "Lebkuchenmann" erwies sich gestern als Retter. Nicht nur sein Auftritt wurde von den zahlreichen Grundschulkindern genau und begeistert verfolgt.

Der "Lebkuchenmann" erwies sich gestern als Retter. Nicht nur sein Auftritt wurde von den zahlreichen Grundschulkindern genau und begeistert verfolgt.

Foto: Björn Hickmann/RLT

Mehrere hundert Grundschüler schlängeln sich das Treppenhaus im Bürgerhaus hoch, um sich einen Platz im großen Saal zu sichern. Das Geplauder und die Spannung sind groß, denn einen Vormittag im Theater zu verbringen, macht viel mehr Spaß als in einem Klassenraum zu sitzen und zu lernen. Der Kulturkreis hat mit dem Rheinischen Landestheater Neuss und der Bürgerstiftung der Sparkasse und dem Familienstück "Der Lebkuchenmann" von David Wood eine Theatererlebnis für Grundschulkinder angeboten. Emma und Emma, nicht nur beste Freundinnen, sondern auch Mitschülerinnen, freuen sich sehr auf den Beginn der Vorstellung und tauschen schon auf dem Weg ins Bürgerhaus ihre Erwartungen aus. "Meine Mutter hat mir was aus dem Buch vorgelesen. Ich weiß, dass es einen Kuckuck gibt, der heiser ist und es Salz und Pfeffer gibt", sagt Emma, die mit ihrer Freundin an der Hand auf den Einlass wartet, den Michael Teckentrup, Leiter des Kulturkreises organisiert.

Die beiden Schülerinnen gehören zum Standort Wupper der Verbundgrundschule Bergerhof und treffen in der Innenstadt Kinder vom Standort Bergerhof und der Grundschule Stadt. Ihre Lehrerin Angelique Röllinghoff ist froh, dass es in Rade in regelmäßigen Abständen Theaterangebote für Grundschulkinder gibt. "Theater gehört zur Allgemeinbildung dazu und unsere Kinder freuen sich immer sehr über das Theater." Ihr Eindruck, dass Kinder sich auf Theater, Sprache und Bühnenbilder einlassen können, bestätigt sich, sobald die Kinder in den großen Saal kommen. "Hier sieht es schön aus, und ich bin gespannt, was hinter dem Vorhang ist", sagt Emma, die zwischen ihrer Freundin und Mitschüler Owen, ebenfalls aus der zweiten Klasse, einen Platz gefunden hat.

Bevor das Licht gedimmt wird und der Vorhang zur Seite fährt, sind die Kinder freudig laut, lachen und reagieren auf jede Bewegung hinter dem Vorhang. Emmas Augen fangen an zu leuchten, als sie das Bühnenbild von Stefanie Dellmann entdeckt, das die Oberfläche eines Küchenregals abbildet. Dort stehen Herr Salz alias Pablo Guaneme Pinilla und Fräulein Pfeffer, gespielt von Hergard Engert, aneinander gelehnt. Ein weiterer Bewohner des Küchenschranks ist Herr von Kuckuck (Peter Waros), der in der gleichnamigen Uhr lebt und seine Stimme verloren hat. Seine krächzenden Laute bringen die Schüler zwar zum Lachen, doch die Sorge um sein Leben ist groß. Denn, wenn Uhren nicht mehr funktionieren, droht ihnen der Mülleimer.

Retter in der Not ist der Lebkuchenmann (Richard Lingscheidt), der Emma und Owen mit seiner furchtlosen und forschen Art begeistert. Beide verfolgen das Treiben auf der Bühne gespannt und fiebern bei der Rettung des erkrankten Kuckucks mit. Ein Spektakel aus viel Humor, Gesang und feurigen Dialogen, das vom Regisseur Christian Quitschke entwickelt wurde.

Nicht nur die Schüler der Grundschule Wupper, sondern auch die anderen Mädchen und Jungen verlassen das Bürgerhaus voller Freude und verarbeiten das Gesehene mit vielen Erzählungen und Fragen.

Die Schauspieler der Neusser Bühne ziehen sich jetzt, dankbar für die gute Stimmung, in die Garderobe zurück, denn in einer Stunde kommen noch mehr Grundschüler aus Radevormwald und Remscheid, um die Heldentaten des Lebkuchenmannes zu verfolgen und für eine Stunde in die Welt des richtigen Theaters einzutauchen.

(trei)
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