Radevormwald TSV Hämmern wirft Footballer raus

Radevormwald · Der Vorstand des Sportvereins hat die Football-Abteilung zum 31. Dezember ausgeschlossen. Die Footballer wollen das allerdings nicht hinnehmen.

 Seit fünfeinhalb Jahren gibt es die Phoenix Bergisch Land. Auch Spieler aus Radevormwald gehören dem Team an.

Seit fünfeinhalb Jahren gibt es die Phoenix Bergisch Land. Auch Spieler aus Radevormwald gehören dem Team an.

Foto: Phoenix

Christian "Happy" Fröhlich ist momentan alles andere als glücklich. Der Cheftrainer der American Footballer liegt im Clinch mit dem Vorstand des TSV Hämmern. Der Verein bestand bis vor gut zwei Jahren aus der Fußball- und Skatabteilung, dann stießen die Footballer hinzu und verdoppelten die Mitgliederzahl beinahe. Nun sind sie erst einmal heimatlos - doch Fröhlich will gegen den Ausschluss angehen.

Laut Beschluss des geschäftsführenden Vorstands hat der TSV Hämmern die American-Football-Abteilung (Phönix Bergisch Land) - auch Radevormwalder gehören dem Team an - zum 31. Dezember geschlossen. "Die Ausübung dieser Sportart wird damit in Zukunft nicht mehr angeboten", betont Geschäftsführer Martin Weiss. Als Grund dafür nennt er "schwere Verstöße in wirtschaftlicher und personeller Hinsicht, die eine weitere Zusammenarbeit im Verein nicht möglich machen". Zudem sei der Naturrasen der Belastung bei den Trainings- und Heimspielen der Footballer auf Dauer nicht gewachsen, das wiederum gefährde den gesamten Spielbetrieb. Weiss: "Um den Fortbestand und die Sicherung des Vereins zu gewährleisten, mussten wir uns zu diesem Schritt durchringen." Der Beschluss sei unumkehrbar.

Fröhlich vermutet, dass der Vorstand befürchtete, die Footballer würden den Verein übernehmen. "Wir hatten aber niemals solche Ambitionen", versichert er. Die Phoenix wollen vielmehr einen eigenen Verein gründen und waren in Verhandlungen mit dem TSV Hämmern, über einen Unterpachtvertrag den Rasenplatz für Training und Spielbetrieb zu nutzen. "Ab Ende Oktober / Anfang November verdunkelten sich allerdings die Wolken am Horizont", sagt Fröhlich. So habe der Vorstand Geld, was etwa für eine Passverlängerung beim Football-Verband NRW oder einen Schiedsrichterlehrgang benötigt wurde, nicht überwiesen.

In einem gemeinsamen Gespräch Anfang Dezember mit der Vorsitzenden des Stadtsportverbands Wipperfürth, Monika Breidenbach, hätten Weiss und TSV-Vorsitzender Stefan Eckel eine Liste vorgelegt, nach der die Phoenix in 2016 für einen Verlust von rund 1200 Euro verantwortlich sein sollen. Fröhlich verweist jedoch auf eine nutzungsgebundene Spende des Stadtsportverbands von Ende 2015 über 2000 Euro, "die auf der Liste nicht aufgeführt ist".

Die Footballer fühlen sich vom Hauptverein hängengelassen. In einer Mail von Ende November an den Vorstand schreibt Fröhlich: "Wir haben nach Eintritt in den Verein immer alles getan, um den Gesamtverein voranzubringen." Durch den Rauswurf sieht er die weitere Teilnahme am Spielbetrieb als gefährdet an. Zudem würden Spieler und Trainer bereits abgeworben.

In diesen Tagen will er die Spieler über den Vorstandsbeschluss und die weitere Vorgehensweise informieren. Eventuell werden die Phoenix eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragen. Die ordentliche Jahreshauptversammlung ist für den 20. März terminiert.

(RP)
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