Radevormwald Über Stock und Stein rund um Rade

Radevormwald · 400 Mountainbiker kämpften sich tausende Kilometer über die Runde Markt, Bahntrasse, Ispingrade, Kleinsiepen.

 Auf dem Marktplatz starteten die Fahrer zur 14-stündigen Mountainbiketour. Über den Marktplatz führte auch die Strecke kurz vor der Wechselzone in der Aula der GGS Stadt.

Auf dem Marktplatz starteten die Fahrer zur 14-stündigen Mountainbiketour. Über den Marktplatz führte auch die Strecke kurz vor der Wechselzone in der Aula der GGS Stadt.

Foto: Nico Hertgen

Die Stadt auf der Höhe wurde zu einem großen Mountainbike-Event. Etwa 400 Radfahrer aus Deutschland, Holland und Belgien stellten sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag einem 14-stündigen Marathon und einer herausfordernden Strecke von "Night on Bike". Den Probelauf dieses Events hatte Sven Schreiber von "hammerevents" bereits letztes Jahr mit 108 Teilnehmern veranstaltet. Die Strecke war dieses Jahr aber deutlich anspruchsvoller und ohne Stollenstreifen nicht befahrbar.

 Entlang der Strecke gab es an zahlreichen Stellen Partys und Anfeuerungsrufe durch die Radevormwalder.

Entlang der Strecke gab es an zahlreichen Stellen Partys und Anfeuerungsrufe durch die Radevormwalder.

Foto: Nico Hertgen

Die zehn Kilometer lange Mountainbikerunde, die zwischen Donnerstag und Samstag nach einem Einspruch gegen die Strecke kurzfristig geändert werden musste, führte die Fahrer vom Stadtkern in Richtung Bahntrasse und von da aus bis zum Heidersteg. Über einen Teil des Wald-Wasser-Wolle-Wanderwegs ging es über den Wiebach und den Hohlweg nach Ispingrade. Der härteste Streckenabschnitt erwartete die Starter im Wiebachtal mit einer Steigung von 14 Prozent. Von Ispingrade aus erreichten die Fahrer über Sieplenbusch und Kleinsiepen wieder die Innenstadt.

Die Wechselstation war in der Hohenfuhrstraße in der Aula der GGS Stadt eingerichtet. Dort wurden Fahrer und Besucher auch laufend über die Zwischenstände informiert. Das Rote Kreuz Dahlhausen kümmerte sich um die Versorgung der Radler und auf dem Marktplatz. Den Marathon, bei dem Einzelfahrer fast 300 Kilometer schafften, bestritten Einzelfahrer, Zweier-, Vierer-, und Sechserteams, die sich vor dem Rennen über ihre Ziele und Strategien in den Teambesprechungen austauschten und sich im Fahrerlager auf dem Hohenfuhrplatz trafen.

Die meisten Teams wechselten ihren Fahrer nach jeder Runde. "Wir haben im letzten halben Jahr für heute trainiert und sind begeistert von der Strecke", sagte Ralf Krause, wegen Verletzung nur Betreuer des Teams "Waldmeister". Frank und Mark Schmidt, Jens Opitz und Andreas Kuhn sind die Fahrer dieses Rader Teams. "Ich werde heute Nacht dafür sorgen, dass die Jungs sich erholen können und um zwei Uhr ein paar Nudeln kochen. Wir wollen das Rennen so gut wie möglich fahren", sagte Krause. Gesagt getan: "Die Waldmeister" schafften 27 Runden, 40 Sekunden fehlten zur 28. Runde. Andreas Kuhn berichtete, dass er auf dem Hohlweg in der Nacht ein paar Mal abgestiegen ist und sein Rad geschoben hat.

Weniger ehrgeizig sah das Team "Clean-IK" dem Marathon entgegen. "Wir wollen Spaß haben", sagte Dr. Matthias Brecklinghaus, Leiter der Curt-von Knobeldsdorff-Fachklinik. Er startete im Zweierteam mit Krankenschwester und Mitarbeiterin Petra Hoffmann. "Ich habe die Strecke bei der Probefahrt nicht als besonders anstrengend empfunden trotz schwieriger, kurzer Stellen", sagte Brecklinghaus. Er fährt oft mit dem Fahrrad zu Arbeit und ist daher gut im Training. Am Morgen hatten beide 26 Runden geschafft. "Es hat wirklich Spaß gemacht", sagte Matthias Brecklinghaus und sehnte sich als erstes nach der Zieldurchfahrt nach einer Dusche.

Nach dem Startschuss um 20 Uhr gab es eine kleine Runde durch den Stadtkern, bevor der eigentliche Start für das schon auseinandergezogenen Feld kam. Entlang der Strecke waren nicht nur Streckenposten platziert, sondern auch zahlreiche Zuschauer, die die Fahrer die ganze Nacht über anfeuerten. In Ispingrade und im Siepen gab es Streckenpartys.

Zur Siegerehrung versammelten sich die Teilnehmer am Sonntag in der Aula der GGS Stadt, um Medaillen und Trikots entgegenzunehmen. Sven Schreiber bedankte sich bei ihnen. "Alles ist gut verlaufen und die Sportler sind fair und rücksichtsvoll gefahren", sagte er. Neben einer Platzwunde, einem ausgekugelten Finger und einigen Schürfwunden berichteten die Fahrer nicht von weiteren Verletzungen.

(trei)
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