Radevormwald Unternehmer unterstützen Feuerwehr

Radevormwald · Weil sie den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrem Verständnis erst so richtig ermöglichen, wurden jetzt mehrere Rader Unternehmer von Bürgermeister Dr. Josef Korsten zu einem kleinen Umtrunk als Dankeschön eingeladen.

 Bürgermeister Dr. Josef Korsten (vorne rechts) im Kreise der Feuerwehrmänner und Unternehmer.

Bürgermeister Dr. Josef Korsten (vorne rechts) im Kreise der Feuerwehrmänner und Unternehmer.

Foto: Nico Hertgen

30 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sind beruflich im Gewerbegebiet oder in direkter Nähe der Hauptfeuerwehrwache tätig und können aus ihren Unternehmen heraus zu Feuerwehreinsätzen gerufen werden. Weil das nicht selbstverständlich ist, bedankte sich Bürgermeister Dr. Josef Korsten jetzt mit dem Wehrführer Wilfried Fischer bei den Unternehmen, die die Arbeit der Feuerwehr bereiterklärt haben. "Die Art von Feuerwehreinsätzen ist ungewöhnlich und mittlerweile über unsere Stadtgrenzen hinaus bekannt", sagte Korsten.

Entstanden ist diese Lösung 2012, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr weiterhin zu gewährleisten. Dafür wurde auch ein Feuerwehr-Standort an der Dahlienstraße eingerichtet. "Eine hauptamtliche Feuerwehr wäre mit dem städtischen Haushalt nicht bezahlbar. Deswegen war es wichtig, eine Lösung zu finden, um auf ehrenamtlicher Ebene weiterarbeiten zu können", sagte der Bürgermeister. Die Einhaltungen der Hilfsfristen haben sich dank dieses Einsatzmodells in den vergangenen Jahren verbessert.

In 70 Prozent der Fällen schafft es die Freiwillige Feuerwehr jetzt, nach acht Minuten im gesamten Stadtgebiet am Einsatzort zu sein. "Das ist ein sehr guter Prozentsatz, den wir dringend beibehalten müssen", sagte Wilfried Fischer. Der Wehrführer erläuterte den Unternehmern, wie ein Einsatz der Feuerwehr abläuft. Dass ein Kamerad seine laufende Arbeit nicht kommentarlos aufgeben und zum Einsatzort fahren kann, ist ihm bewusst. "Natürlich muss eine kurze Übergabe zwischen dem Feuerwehrmann und seinem Arbeitgeber stattfinden. Es gibt Situationen, in denen man nicht einsatzfähig ist", sagte er.

Das können Mitarbeiter der Firma Kuhn Edelstahl bestätigen. "In der Gießerei kann man nicht einfach die Arbeit liegen lassen. Im Versand oder der Buchhaltung geht das schon besser", sagte Marc Schäfer. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und arbeitet bei Kuhn Edelstahl im Versand. "Im vergangenen Jahr bin ich zu mindestens fünf Einsätzen gerufen worden. Das war machbar", sagte er. Sein Kollege aus der Buchhaltung, Stefan Braun, ist auch immer einsatzbereit: "Menschenleben gehen natürlich vor."

Torsten Kleinschmidt ist nicht nur Leiter des Löschzugs II in Rade, sondern auch Geschäftsführer der Firma Holzmann. In seinem Unternehmen arbeiten neben ihm noch zwei weitere Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. "Problematisch wird es nur, wenn der Einsatz morgens vor 10 Uhr eingeht. Das ist in unserem Betrieb die heiße, stressige Phase", sagte Kleinschmidt. Er steht dem Einsatzmodell positiv gegenüber und unterstützt die Freiwillige Feuerwehr gerne. Peter Kranenberg, Inhaber von KFZ-Kranenberg, beschäftigt in seinem Betrieb einen ehrenamtlichen Feuerwehrmann. "Für uns ist es wichtig, dass die Übergabe eines Autos geregelt wird, bevor der Mitarbeiter zu dem Einsatzort fährt. Die Minute muss er haben", sagte Kranenberg.

Bisher sind die Einsatzkräfte nach ihrem Löschzug ausgerückt, das soll sich ab dem 1. April ändern. "Ab diesem Zeitpunkt wollen wir alle 30 Kameraden, unabhängig von ihrem Löschzug, alarmieren", sagte Fischer. "Damit können wir unserer Einsatzfähigkeit besser gerecht werden", sagte Fischer. Bei den Unternehmern stieß er damit auf Verständnis und Unterstützung.

(trei)
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