Radevormwald Unterschiedliche Meinungen in SPD

Radevormwald · SPD-Vorsitzender Dietmar Stark sieht Gefahren und wartet den Parteitag ab.

Der langjährige Radevormwalder SPD-Vorsitzende und Fraktionsvorsitzende Dietmar Stark hatte sich nach der Bundestagswahl im September mehrfach eindeutig gegen eine Neuauflage der großen Koalition in Berlin ausgesprochen. Nach seiner Meinung hätte seine Partei unter der großen Koalition sehr gelitten, und es sei an der Zeit, sich in der Opposition zu erneuern. Stark hatte auch eine Minderheitsregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel angesprochen.

Nach der erfolgreichen Sondierung von CDU/CSU und SPD mit dem Ziel weiterer Gespräche und den unterschiedlichen Meinungen von SPD-Mitgliedern vom Wochenende sieht Stark auch in Rade unterschiedliche Meinungen, ob über eine neue große Koalition verhandelt werden soll oder nicht. "Auch bei uns gibt es kein einheitliches Bild", sagt Stark.

Er sieht seine Partei immer von Diskussionen geprägt. "Die Partei hat es sich nie leicht gemacht, so dramatisch wie jetzt war es in den vergangenen Jahrzehnten aber nicht", sagt er. Das Abwägen zwischen staatspolitischer Verantwortung und Partei-Interessen sei ein schwieriger Prozess, der natürlich unterschiedlich bewertet würde. "Parteimitglieder haben auch eine Verantwortung für die Partei", sagt der SPD-Vorsitzende. Alle Mitglieder müssten zwischen den Interessen in der nächsten Zeit abwägen.

Der anstehende Parteitag wird wohl eine weitere Richtung vorgeben. Sollte sich für Koalitionsverhandlungen entschieden werden, dann werde man in dem Moment eine Mitgliederversammlung einberufen, in dem die Befragung der SPD-Mitglieder unmittelbar bevorstehe. Die Partei hatte bereits im Vorhinein beschlossen, dass die Mitglieder über eine große Koalition vor Unterzeichnung des Vertrages das letzte Wort haben sollen.

(wos)
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