Radevormwald UWG: Radevormwald ist eine Stadt ohne Ziele

Radevormwald · Die Stadt entwickelt sich, "wir wissen nicht, wo es hingeht, aber wir machen alle mit". Mit einer Stellungnahme hat sich die UWG-Fraktion über Pressesprecher Armin Barg zu den Plänen geäußert, die im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert worden sind. "Deshalb fordert die UWG schon seit Jahren: Lasst uns endlich anfangen, ganzheitlich und langfristiger zu denken und zu planen." Der "Planungsegoismus" von Verwaltung und Politik müsse aufhören, "denn wir alle arbeiten für das gemeinsame Ziel, Radevormwald für die Menschen, heute und für die Zukunft noch lebens- und liebenswerter zu machen", schreibt Barg. Sein Fazit: Wenn wir das geschafft haben, kommen die zukünftigen Mitbürger scharenweise.

Die Vorwürfe der UWG-Fraktion, die seit 1998 im Radevormwalder Stadtrat vertreten ist: Die Stadt baue neue Wohnsiedlungen, die in den 1970er Jahren erbauten Wohnungen stehen leer. So manches Wohnumfeld bedürfe nicht nur der "Aufhübschung". Die Stadt erweitere Industriegebiete, "aber schon jetzt hinken wir im notwendigen Ausbau moderner Kommunikationswege hinterher", meint Barg.

In dieser Situation zerbreche sich die Politik die Köpfe, wie die Pflichtvorgaben für Kitas, Schulen und offenen Ganztagesschulen erfüllt werden können. Ständig müsse man sich fragen, ob soziale und kulturelle Leistungen noch erbracht werden können. "Dabei fehlen uns die Grundlagen wie ein übergreifendes Gebäude- und Raumkonzept."

Eine weitere Bilanz der UWG-Fraktion: Die Straßen sind in einem oft erbärmlichen Zustand, mit der Instandsetzung komme die Stadt auch nur schwerlich nach. Das Citymanagement kümmere wolle neue Wohn- und Geschäftsflächen erschießen, obwohl er bereits Leerstände gebe. "Die gewerblichen Nutzflächen außerhalb des Stadtkerns und die berechtigten Wünsche der Bürger dort bleiben hierbei völlig außer Betracht", schreibt Barg.

Da sich die Stadt in zahlreichen Einzelmaßnahmen verzettele und immer wieder Verfehlungen der Vergangenheit mühsam korrigiert werden müssten, sieht die UWG ein altes chinesisches Sprichwort als passend für die Stadt: "Willst du ein Jahr vorausdenken, pflanze Reis. Willst du 10 Jahre vorausdenken, pflanze Bäume. Willst du 100 Jahre vorausdenken, dann bilde deine Kinder."

(wos)
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