Radevormwald "Volldampf voraus" im Freilichtmuseum

Radevormwald · Am Wochenende zeigen mehr als 250 Aussteller ihre technischen Raritäten im Freilichtmuseum. Die Besucher erwartet schnaufende Dampftraktoren, schwere Dampfwalzen, knatternde Trecker, blank polierte Dampfmaschinenmodelle.

 Am kommenden Wochenende rollen wieder jede Menge Trecker über das Gelände des Freilichtmuseums Lindlar. Ergänzt werden die Traktoren durch zahlreiche Unimogs und Stationärmotoren.

Am kommenden Wochenende rollen wieder jede Menge Trecker über das Gelände des Freilichtmuseums Lindlar. Ergänzt werden die Traktoren durch zahlreiche Unimogs und Stationärmotoren.

Foto: lvr

Beim großen Dampf- und Treckertreffen unter dem Motto "Volldampf voraus!" am Samstag und Sonntag, 16. und 17. Juli, wird das Freilichtmuseum in Lindlar zu einer Schaubühne für schnaufende Dampftraktoren, schwere Dampfwalzen, knatternde Trecker und blank polierte Dampfmaschinenmodelle. Bei dem Treffen, das zu den größten in Deutschland zählt, präsentieren zwischen 10 und 18 Uhr mehr als 250 Aussteller aus Deutschland und den Niederlanden ihre technischen Raritäten.

Die mächtigen Dampfmaschinen zeigen beim Sägen von Holz und beim kraftvollen Zerkleinern von Steinen ihre geballte Kraft. Dazu zeigen Modellbauer ihre oft in jahrelanger Arbeit selbst gebauten Modelle von Dampfmaschinen. Premiere feiert die Vorführung einer "historischen Baustelle". Im Mittelpunkt steht die in Mailand gefertigte Dampfwalze: Sie bringt 16 Tonnen auf die Straße und vermittelt einen authentischen Eindruck, wie Straßenbau in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde. Für den notwendigen Dampf am Sägegatter sorgt die Lokomobile des Museums, gebaut 1922 in Magdeburg. Um richtig in Schwung zu kommen, braucht sie mehrere Zentner Kohlen und 800 Liter Wasser an einem Tag. Damit entwickelt sie so viel Kraft, dass dicke Baumstämme zu dünnen Brettern werden.

Staubig kann es am Schmiedevorplatz werden, wenn ein wuchtiger Steinbrecher mit voller Kraft die heimische Grauwacke in feinen Schotter zerkleinert. Für den Transport des Schotters sorgt die Feldbahnlok namens Emma.

Ein weiteres Highlight ist der Einsatz der mehr als 100 Jahre alten Dampfspritze des Feuerwehrmuseums Salzbergen. Sie zählt zu den wenigen funktionsfähigen Dampfspritzen in Europa. Ein kräftiger Wasserstrahl ist ihr Markenzeichen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine historische Handdruckspritze aus der Sammlung des Lindlarer Museums.

Ein Prachtstück des Dampf- und Treckertreffens ist die Kirmes-Zugmaschine "Hendrina". Sie wurde 1913 gebaut und erinnert an die Blütezeit der großen bunten Jahrmärkte, in der Dampftraktoren nicht nur als Zugmaschinen eingesetzt wurden, sondern auch Generatoren antrieben, die die bunten Lampen der Kirmes mit Strom versorgten. Doch nicht nur Dampfmaschinen spielen eine besondere Rolle. Auch Dieselmotoren kommen zum Einsatz. Gilt es doch, mehr als 200 Traktoren und Unimogs von 1929 bis 1969 zu bewundern.

Besondere Aufmerksamkeit gebührt dem Neuzugang in der Traktorensammlung des Museums, der Deutz MTZ von 1930, den das Museum von der Motorensammlung der Deutz AG übernehmen konnte. Ergänzt werden die Traktoren durch zahlreiche Unimogs und Stationärmotoren. Verkaufsstände für Ersatzteile, Publikationen und vieles mehr aus dem Bereich der Landtechnik laden zum Stöbern und Kaufen ein. Ein umfangreiches Museumsprogramm mit zahlreichen Vorführungen aus Handwerk, Hauswirtschaft und Feldarbeit rundet das Wochenende ab. Für Kinder gibt es Mitmach-Programme.

Für das leibliche Wohl sorgt die Museumsgaststätte Naumanns im Lingenbacher Hof. Am historischen Kiosk aus Wermelskirchen gibt es neben Süßigkeiten und Spielzeug auch vegetarische Köstlichkeiten und frisch gebrannte Mandeln. An weiteren Ständen gibt es Fischspezialitäten, Spanferkelbrötchen sowie Kaffee und Kuchen. Weitere Informationen im Internet. www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de

Sa./So. 16. und 17. Juli, 10 bis 18 Uhr, Eintritt: Erwachsene neun Euro, Kinder und Jugendliche zahlen nichts.

(RP)
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