Radevormwald Von der Zeche Zollverein zu Wülfing

Radevormwald · Achim Pfeiffer vom Büro Böll aus Essen begleitet den nächsten Teil der Sanierung des städtischen Teils von Wülfing. Nach der Bestandsaufnahme soll bereits bis zum Sommer der Plan in Absprache mit der Bezirksregierung stehen.

 Als soziokulturelles Begegnungszentrum soll es im Wülfing-Café auch künftig Konzerte (wie der Musikschule im Dezember 2015) geben.

Als soziokulturelles Begegnungszentrum soll es im Wülfing-Café auch künftig Konzerte (wie der Musikschule im Dezember 2015) geben.

Foto: moll (archiv)

Mit der Botschaft, die Hebel in den Köpfen umlegen zu wollen und eng mit der Bezirksregierung in Köln als Fördergeber zusammen zu arbeiten, möchte Achim Pfeiffer aus Essen den zweiten Teil der Sanierung von Wülfing angehen. Die baulichen Gegebenheiten bezeichnet er als "faszinierend". Dieses Projekt könne gut zusammenpassen mit anderen Konzepten, die die Wupperortschaften insgesamt aufwerten sollen. Es gebe natürlich Schnittpunkte.

Radevormwald: Von der Zeche Zollverein zu Wülfing
Foto: Wolfgang Scholl

Architekt Achim Pfeiffer glaubt, dass die Kombination verschiedener Projekte und die Antragstellung aus mehreren Fördertöpfen eher förderlich als hinderlich ist. Nach Absprache mit dem Land und der Bezirksregierung war die Förderung der Wülfing-Sanierung nach den großen Problemen mit der Dokumentation (zeitweilig begleitet von einem Untersuchungsausschuss) unterbrochen worden. Nach einer Neuplanung mit Neuausrichtung der Ziele und Korrekturen der vor mehr als 15 Jahren aufgestellten Sanierungs- und Finanzierungspläne könnte es im kommenden Jahr einen Neustart geben. Dabei könne es durchaus auch zur Streichung von Projekten der ursprünglichen Vorstellungen kommen.

 Baustelle Wülfingmuseum 2004: Jetzt soll das Areal umgewandelt werden - von der Industriebrache zum weltbekannten Industriedenkmal.

Baustelle Wülfingmuseum 2004: Jetzt soll das Areal umgewandelt werden - von der Industriebrache zum weltbekannten Industriedenkmal.

Foto: hertgen (archiv)

Das Architekturbüro aus Essen hat von der Stadt vor einigen Wochen den Zuschlag für die vorbereitenden Planungsarbeiten erhalten und mit der Bestandsaufnahme aufbegonnen. Pfeiffer nannte auch schon konkrete Termine für einzelne Planungsabschnitte. Am kommenden Mittwoch, 26. April, soll es einen Termin mit Vertretern der Bezirksregierung in Köln geben um abzusprechen, wie es weitergehen könnte. Dann sollen auch die weiteren Eigentümer mit ins Boot geholt werden.

Für Mitte Juni möchte der neue Planer auf der Grundlage der Ergebnisse eine Beschlussvorlage vorbereiten. Der Stadtrat könnte den Plan in der Sitzung Ende September verabschieden. Bis dahin könnte es noch Korrekturen geben.

Pfeiffer, der vor 30 Jahren bei einem Besuch der Jugendherberge erstmals Kontakt mit Radevormwald hatte, nannte bei einer Vorstellung im Ausschuss für Stadtentwicklung die Verwandlung der alten Zechen Zollverein und Carl in Essen von der Industriebrache zum weltbekannten Industriedenkmal und soziokulturellen Begegnungszentrum als Beispiele für das, was auch im Bestand möglich ist.

Als weitere Referenzen nannte er die Halle 32 auf dem Steinmüller-Gelände in Gummersbach (Halle unter anderem für Betreuung der Gäste des VfL Gummersbach) und den Umbau eines Teils des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes in Leverkusen-Opladen zu einem Projekt für Wohnen und Arbeiten. Bei diesem Projekt stand besonders die Gewinnerzielung nach dem Umbau im Vordergrund.

Er habe bei Wülfing vieles von der Ausgangslage früherer Projekte wiedergefunden. "Es gilt, das besondere Ambiente zu schaffen, dann gelingt eine Vollvermietung meistens sehr schnell", sagte Achim Pfeiffer und machte der Stadt Radevormwald Mut. Schwerpunkt der Arbeit der neuen Planer ist der städtische Gebäudekomplex.

Bernd Bornewasser (Bündnis 90/Die Grünen) nannte die Hoffnung der Stadt, dass nach dem zweiten Teil des Umbaus durch Vermietung von Teilen des Gebäudes "Geld übrig bleibt", um einen Teil der laufenden Kosten zu decken. Auch soll es ein Gespräch mit den Verantwortlichen des Museumsvereins geben. Der fühle sich bei dem Umbau bisher nicht mitgenommen, hieß es aus den Reihen der Politik.

(RP)
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