Radevormwald Vor der Großleinwand deutsche Elf anfeuern

Radevormwald · Am Donnerstag, 12. Juni, beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. In der Indoorhalle des Freizeit-Centers "life-ness" können bis zu 300 Fans bei den deutschen Spielen mitfiebern - bei freiem Eintritt.

Nur noch 20 Tage. Dann ertönt bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien der Anpfiff fürs Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Kroatien. Wer die Vorrundenpartien der deutschen Nationalmannschaft nicht alleine schauen möchte, kann in die Indoorhalle des Freizeit-Centers "life-ness" kommen. Im "Nessi-Kinderland" besteht die Chance, bei freiem Eintritt mit 300 Fans mitzufiebern. Auf Großleinwand und bei freiem Eintritt verkauft das "life-ness" Getränke und Gegrilltes.

"Wir konzentrieren uns zunächst auf die drei Vorrundenspiele der Deutschen", sagt Bäder-Manager Ronald Eden. In der Halle werden Stehtische und Bierzeltgarnituren mit Sitzmöglichkeiten aufgestellt. Ein Sicherheitsdienst sorgt für die Einlasskontrollen. "Wir achten darauf, dass die Besucher keine Getränke mitbringen, vor allem keinen hochprozentigen Alkohol", sagt Eden. Er versichert, dass das "life-ness" das Jugendschutzgesetz ernst nimmt und vor allem beim zweiten deutschen Vorrundenspiel, das erst um 21 Uhr angepfiffen wird, die Altersbegrenzung beachtet.

Man werde sich auf die reine Live-Übertragung der deutschen Spiele konzentrieren, "denn erfahrungsgemäß kommen die Fans erst 30 bis 60 Minuten vor Anpfiff und sind nach Ende des Spiels schnell wieder weg", sagt Eden. Das "life-ness" freue sich, als lokaler Anbieter eine attraktive Alternative bieten zu können. "Eine gute Resonanz wäre toll, damit sich der enorme Aufwand lohnt, denn großes Geld verdienen wir mit der Aktion nicht."

Ist die deutsche Mannschaft erfolgreich, könnte es nach den Partien zu Jubelszenen und Auto-Corsos kommen. "Hier gilt generell, dass niemand gefährdet werden darf. Die Straßenverkehrsordnung wird nicht außer Kraft gesetzt", sagt Christoph Grimlowski vom Fachbereich Soziales und Ordnung bei der Stadt. Ansonsten seien bislang keine Anträge für "Public Viewing" beim Ordnungsamt eingegangen.

Auch die Polizei bereitet sich auf die Jubelorgien der Fußball-Fans vor und rechnet wieder mit Auto-Corsos. "Die Fans sollen feiern, und spontaner Jubel ist auch in Ordnung", sagt Pressesprecherin Monika Treutler. Dennoch sollten Fans beachten: "Wenn es eine Gefahr für Leib und Seele gibt, werden wir einschreiten", kündigt sie an. Vor allem bei gefährlichen Fahrweisen (Sitzen auf Autodach und Motorhaube) oder dem Hinauslehnen aus dem Fenster gebe es keine Ausnahmeregelung. Auch Straftaten wie Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss werde die Polizei nicht dulden. Das Hupen, das nur bei Gefahr erlaubt ist, zählt die Polizei zu traditionellen Handlungen der Fußballfans. "Das ist Ausdruck spontanen Jubels und wird in direktem Zusammenhang mit den Feiern geduldet", sagt Monika Treutler. Zur Lärmbelästigung über einen längeren Zeitraum dürfe das Hupen aber nicht werden.

Gastronomen und Wirte müssen beachten, dass es für die Fußball-WM Sonderregelungen der Gema gibt und es ohne Genehmigung nicht erlaubt ist, den Fernseher zur WM einzuschalten. Darauf weist Oscar Koch, Vorsitzender der Kreisgruppe Oberberg des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), hin. "Die Vorgaben sind sehr restriktiv. Wir haben unseren Mitgliedern empfohlen, sich an die Vorgaben zu halten, denn sonst wird es richtig teuer", sagt er. Kontrollen seien üblich, deshalb lieber im Vorfeld klären, was erlaubt ist und wie viel das kostet. Der Dehoga gibt gerne auch Hinweise und vermittelt Ansprechpartner.

Koch weiß, dass Gastronomen schon horrende Summen zahlen mussten, weil sie verbotenerweise Spiele im Fernsehen gezeigt haben. "Ab einer gewissen Besucherzahl ist das gemeinsame Schauen eben kein privater Rahmen mehr", sagt er. Deshalb appelliert Koch an die Wirte, sich an die Regeln zu halten.

(RP)
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