Förderprogramm in Radevormwald Warten auf Leader-Freigabe und Beratung

Radevormwald · Mit dem Förderprogramm Leader wollen mehrere Radevormwalder Vereine einige Projekte umsetzen. Der Dahlerauer Turnverein wartet auf grünes Licht, um im Frühjahr 2018 mit den Bauarbeiten auf dem Gelände beginnen zu können.

 Im August 2015 gab es die erste Werbung für das Leader-Projekt. Damals stellte der Dahlerauer TV seine Projekte erstmals vor.

Im August 2015 gab es die erste Werbung für das Leader-Projekt. Damals stellte der Dahlerauer TV seine Projekte erstmals vor.

Foto: hn- (Archiv)

Leader ist ein europäisches Förderprogramm, das ländliche Gebiete stärken und ihnen bei ihrer Entwicklung helfen soll. Für den dritten Projektaufruf haben in Radevormwald zwei Vereine einen Antrag eingereicht.

Das überschaubare Projekt des Fahrrad-Draisinenvereins Wuppertrail wurde schnell genehmigt und umgesetzt, die umfangreiche Maßnahme des Dahlerauer TV kostet mehr Zeit und die Vorsitzende des Vereins, Gila Hüssing, viel Geduld. Seit Ende Oktober liegt der fertige Antrag bei der Bezirksregierung und wartet darauf, geprüft und freigegeben zu werden, damit der Verein mit der Umsetzung des Projekts anfangen kann. Das wird mit 100 000 Euro gefördert und gehört damit zu den größten Leader-Projekten der Umgebung.

Geplant ist die Erweiterung des Vereinsgeländes in Obergrunewald in fünf Teilen. Dazu gehört ein Beachvolleyballfeld, eine große Spielwiese, ein Multifunktionsplatz, eine neue Terrasse und die Umgestaltung und Renovierung des Vereinsheims. Der Antrag des Sportvereins umfasst die Angebote von mehr als 15 Gewerken und hat den Verein deswegen sehr viel Zeit gekostet. Das Zusammentragen der verschiedenen Angebote war mühsam.

Eine grundsätzliche Förderzusage hat Gila Hüssing bereits Ende 2016 erhalten. Nun wartet sie auf "grünes Licht" aus Köln. "Wir hoffen darauf, dass wir im März die ersten Aufträge vergeben können. Die Handwerker, die uns ihre Angebote geschickt haben, fragen schon nach. Sie brauchen für den Verlauf des Jahres natürlich auch Planungssicherheit", sagt Hüssing.

Sie und Martin Deubel, der Regionalmanager von Leader, hoffen darauf, dass die Bezirksregierung Köln keine Nachforderungen stellen wird. "Bei der Prüfung des Antrags kann es immer noch mal zu Fragen oder Nachforderungen kommen. Das würde die Sache natürlich weiter verzögern", sagt Deubel, der hinter der Idee des Dahlerauer TV steht.

Die Chance auf eine 65-prozentige Förderung eines Projekts, von dem der gesamte ländliche Raum Nutzen ziehen kann, wird in dem vierten Projektaufruf auch von dem Verein IG Bismarck genutzt. Anträge für den vierten Durchgang können bis zum 16. März eingereicht werden. "Die Bewerbungen zu einer Förderung sollten vorher mit uns abgesprochen werden. Wir bieten Beratungstermine an und helfen bei Fragen rund um den Antrag weiter. Für den vierten Durchgang der regionalen Entwicklungsprojekte stehen uns dieses Mal Fördermittel in Höhe von 600 000 Euro zur Verfügung", sagt Deubel. Die höchste Fördersumme liegt pro Projekt bei 100 000 Euro.

Die IG Bismarck will ihr Museum in der Radevormwalder Schlossmachergalerie ausbauen und professionalisieren. Hartmut Behrensmeier, Klaus Giesen und Stefan Tengeler schrecken vor dem bürokratischen Aufwand, der ein Förderantrag mit sich bringt, nicht zurück. Die Vorstandsmitglieder der IG Bismarck haben sich für Leader entschieden. "Wir werden weitere Beratungstermine wahrnehmen und einen Finanzplan aufstellen. Geplant ist, die Innenausstattung und den Aufbau des Museums neu zu strukturieren. Wie hoch die Förderung ausfällt, kann ich noch nicht einschätzen", sagt Hartmut Behrensmeier.

Der Ortsverein Radevormwald des Bergischen Geschichtsvereins hat sich von einer Leader-Förderung wieder distanziert. Die Idee zu einem kinderfreundlichen Buch zur Rader Stadtgeschichte wollen die Historiker jetzt auf eigene Faust umsetzen. "Der bürokratische Aufwand von Leader ist zu groß, das können wir nicht stemmen. Wir wollen versuchen, selber ausreichend Spenden für das Projekt aufzutreiben. Außerdem wollen wir mit den Radevormwalder Schulen zusammenzuarbeiten", sagt Hans Golombek, Vorsitzender des Geschichtsvereins.

Er schätzt die Kosten für das neue Buchprojekt seines Vereins auf etwas mehr als 20 000 Euro.

(trei)
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