Radevormwald Wenig Ärger mit dem "stillen Örtchen"

Radevormwald · Während andere Kommunen bei Schultoiletten oft über Schmierereien oder Beschädigungen klagen, erhalten die meisten Rader Toiletten ein "gutes Zeugnis". In der Realschule mussten Schüler aber auch schon die Wände streichen.

 Die Toilettenräume des Theodor-Heuss-Gymnasiums gelten im Vergleich besonders zu auswärtigen Schulen als gut. Das haben Schüler dem Gymnasium bescheinigt.

Die Toilettenräume des Theodor-Heuss-Gymnasiums gelten im Vergleich besonders zu auswärtigen Schulen als gut. Das haben Schüler dem Gymnasium bescheinigt.

Foto: Hans Dörner

20 oder mehr Cent pro Toilettengang oder vom Förderverein bereitgestellte Reinigungskräfte: In Dormagen hat der Förderverein einer Schule Geld gesammelt und die Fugen und Fußböden auf eigene Kosten versiegeln lassen, um einem starken Uringeruch Herr zu werden. Solche Maßnahmen scheinen an den weiterführenden Schulen in der Stadt nicht nötig zu sein. In Rade sind die Sanitäranlagen in einem vergleichsweise ordentlichen Zustand, lautet der Tenor.

"Bei uns achten die Aufsichtslehrer auf die Toilettenräume", sagt Regina Meyerhof, Schulleiterin der Realschule. Dass es nicht ganz ohne Probleme geht, sei nicht zu vermeiden. "Da beschönigen wir nichts", sagt Meyerhoff. Vor einiger Zeit gab es Schmierereien. "Wir konnten erfahren, wer das gemacht hat", sagt sie. Die Schüler haben die beschmierten Toilettenwände als Ausgleichsaktion streichen müssen. Verworfen worden ist vor einiger Zeit die Überlegung, Zehner-Schüler in den großen Pausen als Aufsicht an die große Toilettenanlage zu stellen, als die Verschmutzung zunahm.

Während der optische Eindruck in Rade an allen drei Schulen im Zentrum an der Hermannstraße besser ist als noch vor Jahrzehnten, gibt es ist im Theodor-Heuss-Gymnasium und in der Realschule einen leicht beißenden Geruch zu manchen Zeiten. "Wir haben zuletzt einen unangemeldeten Termin mit der Schulpflegschaft und Schulleiter Matthias Fischbach-Städing in den Toiletten im Erd- und ersten Obergeschoss gehabt, aber keine Probleme entdecken können", sagt Michael Faubel, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement.

Schüler hatten ihren Unmut geäußert und die Elternvertreter darauf die Initiative ergriffen. Hausmeister und Reinigungspersonal seien angewiesen, auf solche Probleme zu achten und diese sofort im Rathaus zu melden. Er stehe in ständigem Kontakt mit den Schulen, gegen mutwillige Aktionen sei man aber manchmal auch machtlos. "Das Gerücht über schlechte Toiletten hält sich hartnäckig", sagt Fischbach-Städing, "wenn Schüler auswärtiger Schulen uns besuchen, wird der Zustand unserer Anlagen oft sogar als gut bezeichnet."

Thematisiert wird die Sauberkeit in der Schule und in den Sanitäranlagen regelmäßig auch in der Geschwister-Scholl-Schule. Die Lehrer weisen die Schüler darauf hin, dass sie die Verantwortung für ihre Schule mittragen und die Leidtragenden die Mitschüler sind. "Es gibt dummerweise vereinzelt Schüler, die die Toiletten, manchmal sicher auch aus Frust, nicht ordnungsgemäß nutzen", sagt Schulleiter Dietmar Paulig, der sich seit vielen Jahren darum kümmert, dass die Schule ein gutes Erscheinungsbild abgibt.

Auch das Rauchen in den Sanitärräumen gehört zu solchen Problemen. Lehrer und Reinigungspersonal seien angewiesen, sofort einzugreifen, um Probleme anzugehen und größere Schäden zu vermeiden. "Wir führen da eine sehr offensive Aufsicht", sagt Paulig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort