Radevormwald WFG übernimmt die Abwicklung der Arbeiten

Pilotprojekt: In-House-Geschäft. Stadt hofft weiter auf Fördermittel für Umbau des Unterschosses zum Kindergarten.

Für die Sanierung der Grundschule Stadt hat sich die Stadtverwaltung eines für sie neuen Geschäftsmodells bedient. Auftraggeber der Arbeiten ist nicht die Stadt, sondern die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) um deren Geschäftsführer Frank Nipken, der in Personalunion auch Beigeordneter der Stadt ist. Getätigt wird ein sogenanntes In-House-Geschäft. Darunter versteht man die Vergabe eines öffentlichen Auftrags (Stadt) durch einen zwar rechtlich selbstständigen Dritten (WFG), der aber von dem öffentlichen Auftraggeber selbst kontrolliert wird. Die Rader WFG gehört zu 90 Prozent der Stadt und zu zehn Prozent der Sparkasse Rade-Hückeswagen.

Da die WFG über nicht ausreichend Eigenkapital für ein solches Geschäft verfügt, hat sich die Stadtspitze eine Dringlichkeitsentscheidung der Politik genehmigen lassen. In der nächsten Ratssitzung im Juli muss der Stadtrat noch förmlich zustimmen. "Alle Fraktionen sind eingebunden worden", sagte Frank Nipken. Dieses In-House-Geschäft hat den Vorteil, dass wir zeitlich flexibler geworden sind", sagt Nipken. Das sei auch die Voraussetzung gewesen, weil eben der Fertigstellungstermin 31. Juli den Druck mache. Die Mittel stammen aus dem vergangenen Jahr aus einer Rückstellung. Statt 5,6 Millionen Euro hat die Stadt 2015 nur ein Minus von 3,6 Millionen gemacht. Für die WFG und die Stadt ist das erste In-House-Geschäft ein Pilotprojekt, das auch auf weitere Stadtprojekte angewendet werden könnte.

Positives berichtet die Stadtverwaltung auch von den Planungen, im Sommer 2017 in dem Gebäude der GGS Stadt einen dreizügigen Kindergarten eröffnen zu können. Die Gespräche mit dem Träger seien weit gediehen, auch die mit dem Landschaftsverband. Der befürworte die Einrichtung und die Synergien zur Grundschule. Signale einer Förderung durch das Land sieht die Verwaltung nach weiteren Gesprächen mit Vertretern des Landes. Da sind zeitnah - Mitte bis Ende Mai - die nächsten Kontakte geplant.

"Wir stehen in den Startlöchern", sagt Bürgermeister Johannes Mans. Da es in einem bestehenden Gebäude umgebaut wird und es dort zum Beispiel auch eine Heizung gibt, glaubt die Verwaltungsspitze, dass der Fertigstellungstermin Sommer 2017 gehalten werden könnte, wenn in den kommenden Wochen ein Signal zum Umbaustart gegeben werden könnte. Mit dieser Kita, angeschlossen an das Evangelische Familienzentrum Kottenstraße, will die Stadt den Bedarf an 68 weiteren Kindergartenplätzen erfüllen.

(wos)
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