Radevormwald Wieder keine Entscheidung

Radevormwald · Im Februar gab der Schulausschuss der Verwaltung den Auftrag, einen Vorschlag zur Veränderung der Grundschullandschaft vorzulegen. Gestern scheiterte der Verwaltungsvorschlag in erster Instanz im Ausschuss.

Die Entscheidung über die Zukunft der Grundschule Blumenstraße geht wieder in die nächste Runde. Die Ablehnung des Verwaltungsantrages geschah durch Stimmengleichheit. Bürgermeister Dr. Josef Korsten erläuterte für die Verwaltung die Notwendigkeit einer Reduzierung von fünf auf vier Grundschulen und, dass es keinem Spaß mache, solch einen Beschluss vorzuschlagen.

"1998 hatten wir 264 Geburten, 2009 nur noch 142", sagte er. Sein Argument für eine Schulschließung: Ein Standort kostet viel Geld, es gibt rechnerisch für 24 Kinder einen Lehrer. Kleinere Schulen würden zwangsläufig pädagogisch ins Hintertreffen geraten. Korsten erläuterte den Besuchern, dass an der Blumenstraße der größte Sanierungsstau herrscht.

Den Vorschlag der UWG, vorgetragen vom Fraktionsvorsitzenden Kalus Haselhoff, zwei Schulen zu schließen (Blumenstraße und KGS Lindenbaum als Verbund zur GGS Stadt), weil rechnerisch auf beide verzichtet werden könnte, lehnte Korsten ab. Dafür reiche die Kapazität der Grundschule Stadt nicht aus. Haselhoff schlug vergeblich vor, die Grundschule Wupper durch die Umleitung der Fahrschüler zur Brede zweizügig zu fahren.

Die CDU und ein Vertreter der FDP halten den Antrag der Verwaltung für unterstützenswert. "Die Grundschule Blumenstraße ist bei der Sanierung ein Fass ohne Boden. Wir müssen Sparwillen zeigen, weil die finanzielle Lage sehr ernst ist", sagte Ingrid Bartholomäus (CDU).

SPD will Landtagswahl abwarten

Die SPD möchte vor der Landtagswahl am 9. Mai keine Entscheidung treffen. "Da vielleicht langfristig zwei Schulen in Frage stehen und zu überlegen ist, ob man für 15 katholische Schüler die Schule offenhält, gibt es keinen Anlass jetzt zu entscheiden. Eher das Gegenteil ist der Fall", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Arnold Müller.

Er sieht seine Partei bereits als Wahlsieger und kündigte an, "nach Wahl sieht alles ganz anders aus", die Grundschule dauere sechs Jahre. Dem konterte der Bürgermeister, dass dann die weiterführenden Schulen Klassenräume zuviel hätten und die gesamte Schullandschaft in allen Städten des Landes neu strukturiert werden müsste. "Wir können nicht jedes Mal vor einer Wahl die Verantwortung wegschieben", sagte Korsten.

Die AL ist grundsätzlich gegen eine Schulschließung. Zum 19 Punkte umfassenden Fragenkatalog der AL sagte Korsten, dass die Verwaltung nicht in der Lage sei, solche Kataloge binnen drei Tagen zu beantworten, da die Stadtverwaltung viele weitere Aufgaben zu übernehmen habe.

(RP)
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