Radevormwald Wupperorte werden "starkes Quartier"

Radevormwald · Stadt und Kreis haben in einem Schulterschluss im Wülfingmuseum mit Vertretern des Landes den Startschuss für die Teilnahme am Projekt "Starkes Quartier, starke Menschen" gegeben. Bis 2020 sollen die Wupperorte gefördert werden.

 Für alle Straßenzüge, auch die Keilbecker Straße, werden Sozialdaten herausgezogen, um herauszufinden, wo Verbesserungen nötig sind.

Für alle Straßenzüge, auch die Keilbecker Straße, werden Sozialdaten herausgezogen, um herauszufinden, wo Verbesserungen nötig sind.

Foto: Jürgen Moll

Radevormwald und der Kreis arbeiten eng zusammen und wollen das Lebensumfeld der Wupperortschaften verbessern und es zukunftsfähig gestalten. Sowohl Bürgermeister Johannes Mans als auch Landrat Jochen Hagt sehen einen Handlungsbedarf und einen Weg, der gemeinsam gegangen werden soll. "Wir wollen Oberberg zukunftsfähig machen, damit die Leute hier besser leben und Unternehmen gut wirtschaften können", sagt Jochen Hagt. Mit dem gemeinsamen Rettungsdienst und der Neuordnung der Berufskollegs (Wipperfürth und Wermelskirchen) sei man erste Wege gegangen. Hagt sagte aber auch, dass man keine "blühenden Landschaften" verspreche.

Die Wupperorte in Rade sieht der Landrat als Pilot für zwei weitere Projekte in Oberbergs Mitte und Süden. "Wir wollen gesellschaftliche Stadtentwicklung dort, wo sie in Schieflage geraten ist", sagt der Landrat. Zusammen mit Johannes Mans sei er sich einig, dass in den Wupperorten Handlungsbedarf besteht. An welchen Stellen, das wird derzeit durch die Auswertung zahlreicher Zahlen aus verschiedensten Feldern herausgefunden. Ausgangspunkt ist dabei die Armutsbekämpfung.

Radevormwald: Wupperorte werden "starkes Quartier"
Foto: Moll Jürgen

"Wir hoffen, nach der Sozialanalyse wichtige Erkenntnisse zu haben, auf Grund derer wir dann Förderanträge stellen können", ergänzt der Bürgermeister. Als Beispiele für die Untersuchung nannte Uwe Stranz von der Kreisverwaltung unter anderem: Einwohnerstruktur, Zahl der Alleinerziehenden, Hilfen von Arbeitsagentur und Jugendamt und Zahl der Empfänger von Sozialleistungen.

Die Stadt möchte, so Mans, ein klares Signal setzen für eine bessere Zukunft der Bürger und eine bessere Wohnsituation. Es gehe aber auch um eine enge Zusammenarbeit zum Beispiel mit Investor Christian Bartels für Wülfing. Es fiel das Wort Gründerzentrum. Dabei gehe es um Visionen. In den Wupperorten ließe sich in einem Idyll gut leben. "Wir wollen die Aufmerksamkeit auf uns lenken", sagt Mans.

Hagt und Mans stellten noch einmal heraus, dass die Bürger bei diesen Aufgaben "mitgenommen werden" müssen.

Birgit Steuer von der Regionalagentur Köln nannte die Ansatzpunkte der Hilfe.

Städtebauliche Mängel mit Wohnumfeld, Wohnen, Verkehr.

Qualifikation der Bevölkerung: Bildung, Soziales, Gesundheit, Integration.

Lokale Ökonomie: Wirtschaft, Beschäftigung, Qualifizierung und Image.

Sabine Nakelski vom Städtebauministerium und Sabrina van Santen vom Arbeitsministerium berichteten über die Vielzahl an Fördermöglichkeiten, aber auch über Hindernisse, die es zu bewältigen gibt. Sie machten Radevormwald Hoffnung, dass Stadt und Kreis auf ihre Unterstützung setzen können. Zwischen 50 und 90 Prozent liegen die Fördersätze, zum Beispiel auch für einen Quartiersmanager auf Zeit. Die Mittel können über die Ministerien und die Bezirksregierung aus Europäischen Fonds für regionale und ländliche Entwicklung und aus dem Sozialfonds beantragt werden. Da die Fonds bis 2020 aufgelegt sind, hat die Stadt auch einen zeitlichen Druck. "Wir entscheiden monatlich", sagte Sabrina van Santen und demonstrierte damit Zeitnähe.

(RP)
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