Radevormwald Zugunglück — Gräber werden aufgearbeitet

Radevormwald · Mit einer schwierigen Mission trat Bürgermeister Dr. Josef Korsten am Dienstagabend im Hauptausschuss an die Öffentlichkeit. Er berichtete über mehrere Gespräche mit Eltern, deren Kinder am 27. Mai 1971 beim Zugunglück ums Leben gekommen sind.

Die Eltern hätten ihn gebeten, die Grabstellen der Kinder einzuebnen, damit die Pflege vereinfacht wird. Korsten erklärte, er habe überlegt, wie man wegen des historischen Ereignisses sensibel und einvernehmlich vorgehen könne.

"Eltern sind zu mir gekommen und haben berichtet, sie seien alle sehr alt und könnten die Pflege der Gräber nicht mehr aufrechterhalten", sagte Korsten. Da es aber eine einheitliche Linie geben soll, bat er die Eltern, sich die Sache noch einmal zu überlegen und danach einen Vorschlag zu unterbreiten. "Eine Mutter hat die Aufgabe übernommen, alle Eltern anzusprechen", berichtete Korsten weiter. "Sie ist später zu mir gekommen und hat berichtet", sagte er. Bis auf eine Familie seien alle mit einer Veränderung der Grabstellen einverstanden.

"Aber auch der Fall dieser Familie ist unproblematisch, weil das Grab ein Eckgrab ist und deshalb ausgenommen werden und separat gepflegt werden kann", sagte Korsten. Selbstverständlich werden alle Grabsteine stehenbleiben, und auch die Fläche um das Denkmal werde es weiterhin geben. "Daran wird sich bis 2032 nichts ändern, weil 2002 die Grabflächen bis zu diesem Zeitpunkt verlängert worden sind", sagte Korsten.

Da der Vorschlag von den Mitgliedern des Hauptausschusses zustimmend zur Kenntnis genommen wurde, wird die Verwaltung des Kommunalfriedhofs jetzt beauftragt, die Grabstellen neu herzurichten und die Flächen mit Rasen einzusäen.

(RP)
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