Radevormwald Zwei E-Kleinwagen für die Stadt

Radevormwald · Stadt wird die Fahrzeuge leasen, obwohl sie doppelt so teuer in den Raten sind.

Für Diskussionsstoff im Haupt- und Finanzausschuss sorgten jetzt die Leasingverträge für Dienstfahrzeuge bei der Stadtverwaltung. Der Ausschuss sollte die Verwaltung beauftragen, die Verträge auszuschreiben - das gelang mit großer Mehrheit bei einer Enthaltung (AL) und einer Gegenstimme (Ullmann/fraktionsloses Mitglied im Stadtrat).

Zum Hintergrund: Im März 2018 enden die bisherigen Verträge für die Verwaltungsfahrzeuge. Ab Frühjahr sollen neue Kontrakte für vier Kleinwagen, drei Kombis und eine Limousine (Bürgermeister-Fahrzeug) abgeschlossen werden. Zwei der Kleinwagen sollen, weil sie überwiegend im Stadtgebiet eingesetzt werden, als Elektrofahrzeuge geleast werden. Und da es zurzeit keine Fördermöglichkeiten für städtische Fahrzeuge gibt und die Lieferzeiten für E-Autos sehr lang sind, ist eine kurzfristige Ausschreibung beschlossen worden.

Regine Schmidt, Leiterin des Hauptamtes, informierte, dass die Leasing-Raten für E-Fahrzeuge deutlich höher sind als die für "normale" Fahrzeuge. "Und zwar mehr als doppelt so teuer", sagte sie. Liege die Rate normal bei 2500 Euro pro Jahr, so steige sie bei E-Fahrzeugen auf 5000 bis 7500 Euro. Außerdem gebe es lange Lieferfristen.

Wenn die Stadt E-Autos einsetzt, bekommt der Betriebshof eine eigene, innenliegende und nicht öffentlich zugängliche Ladestation, damit die Stationen am Hohenfuhrplatz nicht durch städtische Mitarbeiter blockiert werden, sagte Regine Schmidt.

Bernd-Eric Hoffmann (UWG) regte an, beim geplanten Umbau des Hohenfuhrplatzes daran zu denken, weitere Ladesäulen für Elektro-Autos zu installieren. Dietmar Stark (SPD) lobte das Engagement der Stadt, auf E-Autos zu setzen. Das könnte Vorbildfunktion auch für andere haben.

Regine Schmidt informierte die Mitglieder, dass die Stadt derzeit zu 99 Prozent von Fördermaßnahmen für E-Autos ausgeschlossen sei. "Förderprogramme gelten immer nur für gekaufte, nicht aber für geleaste Fahrzeuge", sagte sie. Wenn die Stadt einen Klimamanager hätte, wäre eventuell eine Förderung auf zwei Jahre befristet möglich.

Bürgermeister Johannes Mans betonte, dass die Stadt mit zwei Elektro-Kleinwagen an den Start gehen wolle. "Wir halten das Signal für wichtig, aber es muss auch dosiert sein", sagte er. Er plädiere dafür, die Einführung der E-Autos schrittweise hochzufahren. Rolf Ebbinghaus (AL) hält E-Autos für zu teuer und schlägt vor, lieber Fördermittel zu nutzen und die Autos zu kaufen. "Die andere Form ist doch total unwirtschaftlich", sagte er.

Auch Dr. Axel Michalides (fraktionslos) hält nichts von E-Autos - zu umweltbelastend und zu teuer, lautete sein Urteil. Hoffmann schlug vor, auch ausländische Fabrikate in Erwägung zu ziehen und sich dort Angebote einzuholen. Ein weiterer Vorschlag: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft kauft die E-Autos, bekommt eine Förderung und stellt die Autos der Stadt zur Verfügung.

(RP)
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