Radevormwald Zweiter Versuch für die Sekundarschule

Radevormwald · Der Schulausschuss hat weitreichende Entscheidungen für die Schulzukunft getroffen, die zum Teil am Dienstag der Stadtrat bestätigen muss. Die Stadt könnte demnach 2016 eine Sekundarschule erhalten, wenn es die Eltern wollen.

 Nach dem Willen der Politik könnte die Realschule 2021 auslaufen. An ihrer Stelle soll die Sekundarschule stehen, mit deren Hilfe es weiter möglich sein soll, alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse in Rade zu schaffen.

Nach dem Willen der Politik könnte die Realschule 2021 auslaufen. An ihrer Stelle soll die Sekundarschule stehen, mit deren Hilfe es weiter möglich sein soll, alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse in Rade zu schaffen.

Foto: hdö (Archiv)

Sekundarschule oder Gesamtschule. Diese Frage musste am Donnerstag vorentschieden werden. Die Entscheidung ist wie erwartet für die Sekundarschule gefallen. Demnach wird die Stadt in ein Vorbereitungsverfahren eintreten, das in die Entscheidung der Eltern mündet. Mindestens 75 Schüler müssen 2016 angemeldet werden.

Die erste Entscheidung fiel nach einem Antrag der UWG. Diese forderte die Einrichtung einer Gesamtschule in Rade - auch mit Auslaufen des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Für die Gesamtschule stimmten UWG und Grüne, dagegen votierten CDU, SPD, FDP und Pro NRW, die AL enthielt sich, weil sie (ohne Antrag) eine Gesamtschule parallel zum Gymnasium fordert.

Vorausgegangen war eine Diskussion, in der Bernd-Eric Hoffmann für die UWG den Antrag erläuterte. "Die Stadt hat auf Dauer gesehen einfach nicht genug Schüler für zwei Schulen", sagte Hoffmann. Jetzt gebe es noch ausreichend Schüler, um eine Gesamtschule zu gründen. Er vermutet, dass sich die Politik in einigen Jahren wieder zu diesem emotionalen Thema trifft, weil dann wegen geringerer Schülerzahlen eine noch weitergehende Entscheidung getroffen werden muss. Die Gründung einer Gesamtschule sei zukunftsorientiert.

Für die Grünen erklärte Simon Bornewasser, dass er die Gefahr sehe, dass das Gymnasium auf Dauer gegen die Konkurrenz der Umgebung nicht bestehen könne. Außerdem sei seine Fraktion vom pädagogischen Konzept der Gesamtschule überzeugt und zweite Anläufe für Sekundarschulen seien mehrfach gescheitert. Renate Greif als Sprecherin der CDU-Fraktion erklärte, sie halte die Gesamtschule für Rade nicht für zukunftsweisend mit Blick auf das Gymnasium, die SPD möchte ebenfalls nicht das funktionierende Gymnasium aufgeben.

Annette Pizzato von der FDP warf der Landesregierung vor, "die kleinen Kommunen für die Sekundarschule anzufüttern, weil sie einer Sekundarschule mehr Lehrer zur Verfügung stellt als der Realschule".

Die zweite Entscheidung fiel auf Antrag von CDU und SPD für die Sekundarschule aus. Dafür votierten neben den beiden großen Fraktionen auch die Grünen, FDP und Pro NRW. UWG und AL stimmten dagegen. Renate Greif erklärte, dass sich vor drei Jahren beim ersten Sekundarschulversuch fast alle Fraktionen einig gewesen wären. Die Sekundarschule haben die gleichen Lerninhalte wie die Gesamtschule. Sie sei eine Ganzstagsschule. Von dieser Schule könnten die Schüler auch in die Oberstufe des Gymnasiums und zum Beispiel der kooperierenden Berufskollegs wechseln. Björn Rimroth betonte, dass die Stadt so die Möglichkeit biete, das Abitur in acht (Gymnasium) und neun Jahren (Sekundarschule und Gymnasium) abzulegen. Beim Gymnasium dauerten Unter- und Mittelstufe fünf Jahre, bei der Sekundarschule wie bei der Realschule sechs Jahre. Weil man das dreigliedrige Schulsystem nicht halten könne, stimmte auch Annette Pizzato für die Sekundarschule wie auch Simon Bornewasser. Er sei innerlich zerrissen, sehe aber für die Sekundarschule die größtmögliche Basis.

(RP)
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