Ratingen 100 Ehrenamtliche sichern alle Jecken

Ratingen · In der Musikschule behielten die Behörden und Ehrenamtler den Zug im Auge: Die DRK-Leitstelle kümmerte sich um den Sanitätsdienst, der Stab aus Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und Veranstalter behielt die Sicherheit im Auge. Viel zu tun gab es nicht.

Ratingen: 100 Ehrenamtliche sichern alle Jecken
Foto: Joachim Preuß

Die Ruhe in den beiden Leitstellen, die auf verschiedenen Etagen in der Musikschule untergebracht waren, täuschte ein wenig: Denn die "richtige Arbeit" war bereits in den Wochen zuvor geleistet worden. Barbara Arndt, Leiterin des Ordnungsamtes, zeigte auf das dicke Sicherheitskonzept des Veranstalters: Es war zuletzt am 20. Februar überarbeitet worden. Der Anschlag in Berlin, aber auch die Baustelle Düsseldorfer Platz hatten viele Änderungen nötig gemacht. Der Zugweg musste teilweise verlagert werden, Lkw-Sperren an neuralgischen Punkten wurden aufgestellt. Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes (THW), das ohnehin im Einsatz war, übernahmen diese Aufgabe.

 In der Musikschule hatte das DRK seine Einsatzleitstelle für den Sanitätsdienst aufgebaut. Über die Leinwände konnte man den aktuellen Stand des Zuges und die Positionen der Rettungskräfte verfolgen.

In der Musikschule hatte das DRK seine Einsatzleitstelle für den Sanitätsdienst aufgebaut. Über die Leinwände konnte man den aktuellen Stand des Zuges und die Positionen der Rettungskräfte verfolgen.

Foto: Joachim Preuss

Feuerwehrchef Renée Schubert behielt an seinem mit der Leitstelle gekoppelten Rechner den Überblick - schaute aber viel lieber direkt auf den Zug, der vor der Musikschule vorbeizog. Alles ruhig.

 Barbara Arndt, Renée Schubert, Sascha Wegstroth und Sebastian Tasche (v.l.) bildeten den Stab. DRK-Mitarbeiter (links) hielten den Kontakt zu den Kollegen draußen.

Barbara Arndt, Renée Schubert, Sascha Wegstroth und Sebastian Tasche (v.l.) bildeten den Stab. DRK-Mitarbeiter (links) hielten den Kontakt zu den Kollegen draußen.

Foto: Joachim Preuß

Eine Etage drüber hatte Mirco Nevermann vom DRK mit seinen Kollegen die Sanitäts-Einsatzleitstelle eingerichtet. Auf drei Leinwänden flimmerten die aktuellen Standorte des jecken Zuges, dazu gab es die Positionen der eingesetzten ehrenamtlichen Kräfte, die "taktische Übersicht". Erst gegen 10.45 Uhr wurde der erste Sanitätseinsatz von der Minoritenstraße gemeldet. Der genaue aktuelle Standort des Zuges sei wichtig für die Einsatzleitung, sagte Nevermann. Schließlich müsse man zu jedem Zeitpunkt wissen, wo gerade ein Rettungsfahrzeug durchfahren könne und wo nicht.

Alle ehrenamtlichen Organisationen sind wie in den Jahren zuvor im Einsatz gewesen, um die Sicherheit der Narren zu gewährleisten: DRK, Johanniter, Malteser, THW und die DLRG. Insgesamt 97 Kolleginnen wachten am Zugweg, davon liefen 36 im Zug mit. Und weil das mit den Organisationen in Ratingen so gut klappt, sind regelmäßig mehr Helfer auf den Beinen, als es das Sicherheitskonzept eigentlich vorschreibt - für den Sanitätsdienst 70 Personen bei einer erwarteten Menge von 30.000 bis 45.000 Menschen. Etwa 25.000 bis 30.000 Teilnehmer waren gekommen, so grobe Schätzungen.

Aus Sicht des Notfallmanagements verlief die Veranstaltung in diesem Jahr vergleichsweise ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Vor Zugbeginn wurden drei Falschparker abgeschleppt sowie eine abgerissene Stromleitung durch die Feuerwehr gesichert. Ein von seinen Eltern getrenntes Kind fand zügig zu diesen zurück. Durch den Sanitätsdienst und den Rettungsdienst wurden insgesamt vier Einsätze im Umfeld des Karnevalszuges abgewickelt (2016 zwölf). Zwei Personen mussten in ein Krankenhaus transportiert werden (2016 sechs).

(JoPr)
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