Homberg 58-Jähriger von Heuballen überrollt

Homberg · Bei Arbeiten auf einem Homberger Feld geriet ein 200 Kilogramm schweres Teil ins Rollen.

 Zu dem tragischen Unglück kam es auf den Feldern zwischen Homberg und Hösel am späten Freitagabend.

Zu dem tragischen Unglück kam es auf den Feldern zwischen Homberg und Hösel am späten Freitagabend.

Foto: Achim Blazy

Es waren dramatische Momente an einem an sich traumhaft sonnigen und warmen Sommerabend. "Eine Verkettung unglücklicher Umstände", nennt ein Polizeisprecher das, was sich am Freitagabend am Wittenhausweg zwischen Hösel und Homberg ereignete. Völlig zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein - das sorgte offenbar dafür, dass ein 58-Jähriger durch ein tragisches Unglück schwere Verletzungen erlitt..

Gegen 19.30 Uhr saß der Mann auf einer Sitzgruppe an dem idyllisch gelegenen Feldweg, die einen traumhaften Ausblick über die Felder bietet. Nur wenige Meter von ihm entfernt arbeitete gleichzeitig ein 44-jähriger Landwirt auf seinem Feld. Mit seinem Traktor presste er Heu zu dicken Ballen zusammen, wie es derzeit auf vielen Feldern zu beobachten ist. In der Regel sind diese Ballen mehr als 200 Kilogramm schwer, haben einen Durchmesser von mehr als 1,50 Meter. So war es auch in diesem Fall - eine Routinearbeit für Landwirte um diese Jahreszeit. Ein gutes Dutzend Heuballen hatte der Landwirt bereits gepresst und abgelegt, als plötzlich das geschah, was zu dem tragischen Unglücksfall führte.

Mit dem Traktor hatte der 44-Jährige einen der mehrere Zentner schweren Heuballen auf dem Feld abgelegt und wollte gerade weiter arbeiten, als er bemerkte, dass dieser sich auf dem leicht abschüssigen Gelände plötzlich in Bewegung setzte und ins Rollen kam. "Wenn so ein Ding rollt, dann besteht keine Chance mehr, es wirksam aufzuhalten", war aus Landwirtschaftskreisen zu erfahren. Und so ließ sich auch der Ballen auf dem Homberger Feld nicht mehr stoppen und schoss förmlich in die Sitzbank, auf der der 58-Jährige saß. Nach RP-Informationen saß dieser mit dem Rücken zu dem Heuballen und hatte keine Chance, dem Geschoss auszuweichen. Der Ballen traf ihn an Oberkörper und Kopf, überrollte ihn und kam erst einige Meter weiter zum Stehen. Die sofort alarmierten Rettungskräfte, die sich auch um den geschockten Landwirt kümmerten, konnten den bewusstlosen Mann soweit stabilisieren, dass er transportfähig wurde. Augenzeugen sprachen sogar von einer Reanimation. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert und landete ganz in der Nähe, kam letztlich aber nicht zum Einsatz. Das Unfallopfer wurde durch einen Intubationsschlauch mit Sauerstoff versorgt und schwerst verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei bestand Lebensgefahr.

Auch wenn alle Umstände für einen tragischen Unglücksfall sprechen, hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen, wie es zu dieser dramatischen Verkettung unglücklicher Umstände kommen konnte. Diese Ermittlungen dauerten gestern an.

(wol)
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