Heiligenhaus A 44-Brückenbau sorgt für Diskussionen

Heiligenhaus · Bürger befürchten, dass es durch den Lkw-Verkehr für Fußgänger gefährlich werden könnte.

 Lkw rollen über die A 44-Baustelle in der Nähe der Anschlussstelle Velbert.

Lkw rollen über die A 44-Baustelle in der Nähe der Anschlussstelle Velbert.

Foto: A. Blazy

Der Lückenschluss der Autobahn 44 hat wieder Fahrt aufgenommen. Die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) hatte für Montagabend zur Informationsveranstaltung eingeladen. Nicht all zu viele der nagelneuen Stühle blieben in der frisch renovierten Kant-Aula frei, denn zahlreiche Besucher aus Heiligenhaus und Ratingen fanden sich ein, um sich über den Planungsfortschritt zu informieren und um Fragen zu stellen.

Abteilungs- und Projektleiter Karl-Heinz Aukschun stellte zunächst das Unternehmen vor und führte dann in die Arbeiten des westlichen Lückenschlusses der A44 ein. Er referierte über den Streckenverlauf, Entwässerungskonzepte und die Bauarbeiten selbst. Für den Ost-Abschnitt ist Straßen.NRW verantwortlich. Bereits im nächsten Jahr soll dieser östliche Abschnitt bis zur Anschlussstelle Heiligenhaus befahrbar sein.

Für den Westabschnitt bis Ratingen-Ost ist seit letztem Jahr die Deges verantwortlich. Vor allem die Baumaßnahme des wohl größten Postens sorgte bei den Besuchern für Unmut: Der Bau der 386 Meter langen, und insgesamt 33 Meter hohen Brücke über das Angerbachtal soll noch in diesem Monat beginnen. Aufgrund von immensen Höhenunterschieden musste für die Errichtung dieses Bauwerks ein ausgeklügeltes Andienungs-Konzept über schmale Straßen erstellt werden. Das sorgt bei vielen Anwohnern für Bauschmerzen. Per Einbahnstraßenregelung ausschließlich für Baufahrzeuge wird die Baustelle im Angerbachtal durch die Hofermühle angedient. "Die Straßen sind so eng, da kann man kaum ausweichen", bemängeln die Anwohner, sie fürchten außerdem, dass es vor allem für Fußgänger und insbesondere Schüler gefährlich werden könne. Eine andere Möglichkeit, die Baustelle direkt über die Trasse zu erreichen, sei keine Option. "Die schwierige Topografie und die Vorgaben wegen der Schutzgebiete schränken uns ein", so Aukschun.

Mit den ersten Brückenpfeilern wolle man noch in diesem Jahr beginnen. Eine Anwohnerin aus der Heide meldete sich ebenfalls zu Wort: "Wir in der Heide haben ähnliche Maßnahmen schon hinter uns. Wir können nur sagen, dass sich die Lkw-Fahrer sehr rücksichtsvoll gezeigt haben."

Landrat Thomas Hendele sowie die Bürgermeister beider Städte, Jan Heinisch für Heiligenhaus und auch Klaus Pesch für Ratingen, waren bei der Veranstaltung anwesend. Sie betonen in einem Faltblatt die Notwendigkeit des Lückenschlusses, wissen aber auch um die Belastung während der Arbeiten.

Jan Heinisch: "Der Lückenschluss wird einen deutlichen Rückgang des innerstädtischen Verkehrs mit sich bringen, vor allem aber auch eine Entlastung der Zubringer wie Ratinger und Brachter Straße. Dagegen sind die Einschränkungen durch den Autobahnbau schnell wieder vorüber."

(RP)
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