Heiligenhaus A 44: Teilstück auf der Zielgeraden

Heiligenhaus · Nach sieben Jahren kommt das Ende in Sicht: Im September ist die Trasse zwischen Velbert und Hofermühle fertig.

 Die Brücke über das Laubecker Bachtal ist die letzte große Bau-Herausforderung im östlichen Teilabschnitt des Lückenschlusses. Die Hälfte der Betondecke ist fertig.

Die Brücke über das Laubecker Bachtal ist die letzte große Bau-Herausforderung im östlichen Teilabschnitt des Lückenschlusses. Die Hälfte der Betondecke ist fertig.

Foto: Straßen.NRW

Das Foto ist für den Fachmann ein Fest, Olaf Wüllner erklärt es gern: "Gerade jetzt ist die Betondecke auf der neuen Brücke Laubecker Bach Richtung Düsseldorf fertig. Ende des Monats wird der Beton für die Gegenfahrbahn Richtung Velbert gegossen." Damit wären die Arbeiten am östlichen Teilstück der A 44 - zwischen Velbert und Hofermühle - nach sieben Jahren weitgehend abgeschlossen. So lange sitzt Bauleiter Wüllner schon im Hauptquartier von Straßen.NRW an der Ratinger Straße. Und seinen Folgeauftrag kennt er schon.

Die Brücke Laubecker Bach ist für ihn in mancherlei Hinsicht eine Besonderheit: "Das nehme ich von hier mit: Es ist das erste Mal für mich, dass ich so eine Stahlverbundbrücke im Projekt habe." Wenn die Betondecke fertig ist, geht es noch an Boden- und Entwässerungsarbeiten, damit wäre es dann geschafft. Wenn im September der Verkehr rollen wird, ist für Wüllner allerdings noch nicht die Zeit gekommen, alle Aktendeckel zuzuklappen. "Bis Ende des Jahres werden wir noch vertragliche Dinge zu regeln haben."

Dass die A 44 nicht mehr Zukunftsmusik ist - oder gar Vision und mit Fragezeichen versehen - das zeigen neue Firmenprojekte. So zieht die Firma BFI bald nach Heiligenhaus um. Richtfest am Rohbau in Grün-Selbeck ist kommende Woche. Für das Hightech-Unternehmen der Flammenüberwachungstechnik mit vielen internationalen Kunden betont Geschäftsführer Jens Michael Mindermann: "Die verkehrsgünstige Lage im Westen der Stadt ist von besonderer Bedeutung. Der Firmensitz wird damit von Ratingen nach Heiligenhaus verlegt".

Im Rückblick auf sieben Jahre ist dem Baufachmann vor allem eines wichtig: "Man kann in solch einem Zeitraum dafür sorgen, sich mit betroffenen Anliegern auf Details der Ausführung zu einigen - auf das ,Wie' des Vorgehens also", sagt Wüllner. Das habe in Heiligenhaus letztlich gut funktioniert. "Etwas unterschätzt" habe man wohl hier und da Wetterunbill, was zu Stillstandsphasen geführt habe. Ist der Boden aufgeweicht oder gefroren, dann gehe eben nicht alles nach Zeitplan. Wüllner vergleicht den Heiligenhauser Auftrag mit einem weiteren aus seiner praktischen Erfahrung: Der Bau der B 8n zwischen Düsseldorf Flughafen und Duisburg war ähnlich gelagert. Für solch ein Projekt muss man acht bis zehn Jahre rechnen." Den Vergleich bezieht der Bauleiter aber auf den kompletten Lückenschluss der A 44.

Für den ist er dann nicht mehr zuständig. Das Teilstück vom Autobahnkreuz Ratingen Ost bis Hofermühle übernimmt (wie berichtet) die Deges. Im Herbst 2016 hatte man mit dem Bau der Angerbachtalbrücke in der Hofermühle begonnen. Der Abschnitt der Autobahn A 44 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen Ost (wo Straßen.NRW noch die Brücke über die A 3 baut) als Anschlussstelle zur Autobahn A 3 und der Bundesstraße B 227 in Velbert ist eines der größten Lückenschlussprojekte im nordrhein-westfälischen Autobahnnetz.

Seinen Folgeauftrag für Straßen.NRW kennt Olaf Wüllner übrigens schon: Es wird um die Arbeiten an der A 46 zwischen Wuppertal-Nord und Barmen gehen. Ein Kernthema dort: Lärmschutz.

(RP)
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