Ratingen AfD nennt Kabinenbahn-Pläne "größenwahnsinnig"

Ratingen · Der stellvertretende Ratsfraktionschef Uwe Meisenkothen hält der CDU entgegen: Es gibt wichtigere Projekte.

Die AfD-Fraktion im Rat der Stadt hat die Pläne, eine Kabinenbahn-Verbindung in Ratingen bauen zu lassen, scharf kritisiert. Uwe Meisenkothen, der stellvertretende Fraktionschef, betonte in einem Schreiben: "Wäre es der 1. April gewesen, hätte ich ganz klar an einen Aprilscherz gedacht. Die Fantasieprojekte der Ratinger CDU werden immer größenwahnsinniger. Zum anderen bezweifeln wir, dass es Fördergelder zwischen 75 Prozent und 90 Prozent geben wird. In der Regel bleibt von den vorgenannten Fördergeldern meistens nur noch die Hälfte übrig, und den Rest der Zeche bezahlen dann mal wieder die Stadt Ratingen und der Steuerzahler."

Es gebe große Bedenken, ob überhaupt eine Beförderung vom und zum Flughafen Düsseldorf mit 2000 bis 5000 Personen pro Stunde benötigt werde, "eventuell in den Ferienzeiten, ansonsten würde die Verbindung nur zu einem Viertel ausgelastet sein". Damit wäre der Effekt mit Blick auf Kosten und Nutzen wieder dahin, urteilte Meisenkothen. Er betonte: "Bevor immer wieder neue Großprojekte aufgesattelt werden, sollten erst mal die alten Projekte wie Rathaus, Busbahnhof, Innenstadtgymnasium und einige weitere Projekte abgeschlossen und abgerechnet werden. Danach sehen wir, was sich die Stadt Ratingen noch leisten kann und was nicht." Die AfD vermisse Nachhaltigkeit und den Abbau der Altlasten.

Der Unternehmensverband Ratingen (UVR) und die Standortinitiative "In West" hatten die Idee der Kabinenbahn aufgegriffen. "Dieses Projekt ist allerdings gar nicht so neu", betonte Horst Becker, der frühere Fraktionschef der FDP, "die Liberalen hatten in früherer Zeit schon einmal eine solche Bahn vorgeschlagen." Nun macht sich die CDU-Fraktion mit einem Antrag für dieses Projekt stark (die RP berichtete). Auch der Unternehmensverband befürwortet die Kabinenbahn.

(kle)
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