Ratingen Als Helfer die Special Olympics unterstützt

Ratingen · Michael Fischer hat für behinderte Athleten Strecken mit aufgebaut und die Sportler betreut - alles ehrenamtlich.

 Michael Fischer von der Firma ABB war als ehrenamtlicher Helfer zum zweiten Mal bei den Special Olympics im Einsatz.

Michael Fischer von der Firma ABB war als ehrenamtlicher Helfer zum zweiten Mal bei den Special Olympics im Einsatz.

Foto: privat

Für Michael Fischer war es ein ganz besonderes Erlebnis: "Es waren drei anstrengende Tage mit vielen Eindrücken, durch die man wieder erkannt hat, dass man zusammen viel mehr machen kann, als man glaubt." Der 44-Jährige arbeitet in der Ratinger ABB-Niederlassung und war zum wiederholten Mal als ehrenamtlicher Helfer bei den Special Olympics dabei, die in diesem Jahr in Inzell stattfanden.

"Ich war diesmal im Bereich Alpin eingesetzt und habe beim Aufbau der Strecke mit Startanlage, Toren und Absperrungen geholfen", erzählt er. Doch auch während des Rennens waren er und seine Kollegen im Einsatz, um zum Beispiel durch Freirutschen Schneehaufen von der Strecke zu beseitigen. Und dann gab es da noch eine ganz spezielle Aufgabe, die für alle Beteiligten einen extrem hohen Stellenwert hatte: "Wir haben die Athleten angefeuert und nach einem Sturz motiviert, nicht aufzugeben und weiterzumachen", erzählt Fischer, für den Inklusion mittendrin statt nur dabei sein bedeutet. Und das aus gutem Grund.

"Aber nicht auf Biegen und Brechen wie in der Schulpolitik, sondern so, dass allen am besten geholfen wird", fügt er hinzu. Das sagt er nicht nur so dahin - er weiß, wovon er spricht. Seine Tochter Clara (8) ist mit einem Hydrocephalus zur Welt gekommen, hat dadurch leichte motorische Probleme, ist lernverzögert. Für Special Olympics engagiert er sich, da er etwas von der Unterstützung zurückgeben möchte, die seine Familie für seine Tochter erhält. "Ich finde es wichtig, dass sich alle sportlich betätigen können", erklärt der Projektmanager im Bereich Kraftmesstechnik bei ABB. "Ich finde es toll, zu sehen, wie sich die Athleten sich über eine erbrachte Leistung freuen."

Bei den Winterspielen in Inzell war er zum zweiten Mal dabei, denn bereits in Altenberg 2011 war er als Helfer eingesetzt. "Das nehme ich für meinen Alltag mit: Sich selbst nicht so ernst nehmen. Mit der selbst erbrachten Leistung zufrieden sein und nicht immer zu schauen, wie und was andere erreichen", so Michael Fischer. Sich ehrenamtlich zu engagieren, gehört für ihn einfach dazu - er ist auch als Schatzmeister bei der DLRG und als Gruppenführer im Katastrophenschutz für den Bezirk Münster aktiv. Wie seine Kollegen, die bei den Wettbewerben helfen, spendet auch Fischer Urlaub oder Überstunden dafür. Die Firma übernimmt im Gegenzug die Kosten für den Aufenthalt am Wettbewerbsort.

Seit dem 100-jährigen Firmenbestehen im Jahr 2000 ist ABB Premium Partner von Special Olympics. In diesem Jahr feiert die Partnerschaft ihr 15-jähriges Bestehen. Insgesamt hat das Unternehmen die Special Olympics mit mehr als drei Millionen Euro gefördert. Im November letzten Jahres hat ABB den Sponsoringvertrag um drei weitere Jahre verlängert: "Dabei verfolgen beide Partner ein gemeinsames Ziel, nämlich die Inklusion in der Gesellschaft voranzutreiben", erklärt ABB-Sprecherin Heidrun Weigert. 3000 Mitarbeiter des Unternehmens seien in den vergangenen Jahren als Helfer im Einsatz gewesen. Abwechselnd finden Sommer- und Winterspiele statt. Michael Fischer wird vor allem ein Erlebnis in Erinnerung bleiben: "Im Anschluss an die offizielle Abschlusszeremonie gab es die Athletendisco, an der wir Helfer auch teilnehmen. Alle tanzten gemeinsam und hatten Spaß. Am Ende schwankte dann die Stimmung zwischen Traurigkeit, dass es nun vorbei war und man sich trennen musste - und natürlich war da die Freude über das, was man erreicht hatte. "

(RP)
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