Analyse Ampel braucht Plan B

Heiligenhaus · Schon vor Baubeginn auf dem Hitzbleck-Areal gibt es Diskussion darüber, wie Kunden künftig sicher hinkommen sollen.

Das Ziel ist klar formuliert: Zum Weihnachtsgeschäft 2018 will Investor HBB das Geschäft im neuen Nahversorgungszentrum beginnen lassen. Zwischen Westfalenstraße und Panoramaradweg. Der Weg dorthin ist noch weit. Mit Blick auf die Tagesordnung des nächsten Verkehrsausschusses darf das wörtlich verstanden werden. Denn zum wiederholten Mal steht die Frage im Raum, wie ein Gelände jenseits der Westfalenstraße optimal mit der Innenstadt verknüpft werden kann.

Rückblende: Bei der Diskussion um die Anbindung des Kiekert-Areals (auf dem bekanntlich ebenfalls einmal ein Einkaufszentrum geplant war) wurde eine ganze Reihe von Möglichkeiten erörtert und wieder verworfen - inklusive der Idee einer Fußgängerbrücke. In abweichender Form beginnt eine solche Diskussion wieder.

Den Stand der Dinge beschreibt der SPD-Fraktionschef im Vorfeld der kommenden Verkehrsausschuss-Sitzung so: "Aus Sicht des Verkehrsausschusses wurde bereits 2016 eine optimal ausgestaltete Querungshilfe im Bereich der bisherigen Straße Am Rathaus als zwingend erforderlich angesehen." Immerhin müsse ein sehr hohes Verkehrsaufkommen und eine entsprechend große Anzahl an querenden Fußgängern berücksichtigt werden. Zusätzliche Besonderheit: "Diese Querungshilfe sollte, auch unter Berücksichtigung des subjektiven Sichergefühls von Teilen der Fußgänger, zusätzlich die bereits vorhandene Fußgängerampel - individuell aktivierbar bei grundsätzlicher Dunkelschaltung und mit akustischen Signal für erheblich Sehbehinderte ausgestattet - in diesem Bereich verbleiben."

Einvernehmen habe in den Fraktionen darüber bestanden, dass die vorhandene Ampel - hinter dem Rathaus - nicht verlegt werden soll. Tiefbauchef Michael Krahl sieht das wohl eher skeptisch, schließt eine Verlagerung nicht aus. In der Sitzung des Verkehrsausschusses im Mai gab es nach Kramers Angaben keinen einvernehmlichen Beschluss. Die Verlegung werde "der Bedeutung des Überganges vom Nahverkehrszentrum über den bis an die Westfalenstraße verlängerten Rathausplatzes und der einladenden Erreichbarkeit der aufgewerteten Innenstadt in keiner Weise gerecht". Gar keine Ampel im Bereich des Übergangs vom vergrößerten Rathausplatz aus sei jedenfalls auch keine Lösung. Kramer weiter: "Dem in den Vordergrund gestellten und befürchteten Missbrauch der Fußgängerampel durch Jugendliche auf dem Schulweg kann und muss durch andere geeignete Maßnahmen entgegengetreten werden (Stadtwacht, Polizei, Schule)."

Der Übergang vom Nahversorgungszentrum im Bereich der Straße am Rathaus soll durch die Rathausplatzerweiterung eine städtebauliche Optimierung für die zu Fuß sicher und bequem erreichbare Innenstadt werden. Aufgewertet werden soll auch die Fläche rund um das beliebte Eiscafé auf dem Rathausplatz. Sicheren Raum für Fußgänger zu schaffen, bleibt also oberstes Ziel der Planer. Ebenso sicher bleibt ihnen das Problem erhalten, die Heiligenhauser Hauptverkehrsachse queren zu müssen. Betroffen sein werden etwa 100 Fußgänger pro Stunde, wie aus einem im vergangenen Jahr vorgelegten Gutachten hervorgeht. Die Experten empfahlen eine Querung ohne Ampel.

(RP)
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