Ratingen Anlieger schlagen Krach wegen Bahnlärm

Ratingen · Die Anwohner vom Kleinen Rahm unternehmen einen erneuten Versuch, endlich den "Lückenschluss" der Lärmschutzwand entlang der Güterstrecke zu bekommen. Unterstützung gibt es dabei von der CDU, die mit Blick auf die Betuwe-Linie und das geplante Neubaugebiet auf der anderen Seite ebenfalls die Erhöhung der bestehenden Wand verlangt. Die Einrichtung der Betuwe-Linie wird in absehbarer Zeit für eine enorme Mehrbelastung auf dieser ohnehin schon stark frequentierten Strecke sorgen: Das wird den Lärmpegel ebenfalls ansteigen lassen, befürchten die Anwohner.

 Die Anwohner vom Kleinen Rahm fordern den Lückenschluss der Lärmschutzwand an der Güterstrecke. Sie befürchten eine steigende Lärmbelastung auch durch mehr Verkehr auf der Brücke Volkardeyer Straße (im Hintergrund).

Die Anwohner vom Kleinen Rahm fordern den Lückenschluss der Lärmschutzwand an der Güterstrecke. Sie befürchten eine steigende Lärmbelastung auch durch mehr Verkehr auf der Brücke Volkardeyer Straße (im Hintergrund).

Foto: Achim Blazy

Susanne Heimann, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Haarbach Höfe, sieht durch das geplante Neubauprojekt auf der anderen Seite, Felderhof II, eine neue Chance für die Realisierung ihrer alten Forderung : Dort soll eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. Wegen der zu erwartenden Reflexionen hat sich der Investor bereit erklärt, eine ein Meter hohe Wand am Kleinen Rahm errichten zu lassen.

Doch Heimann sieht darin nur eine "nicht ausreichende Minimallösung, die auch künftig keinen wirksamen Lärmschutz für unsere Wohnsiedlung gewährleistet". Sie solle auf drei Meter aufgestockt werden. Die Fünf-Meter-Wand gegenüber werde auf jeden Fall zu Reflexionen führen, die nur mit einer Erhöhung zu kompensieren seien.

Heimann findet klare Worte: "Hierzu ist anzumerken, dass der Güterwagenverkehr seit Fertigstellung des Wohngebietes im Jahr 1999 stetig zugenommen hat und in Zukunft auch noch weiter auf dieser Strecke ansteigen wird. Die im Bezugsjahr bereits gesundheitsbelastende Ausgangssituation hat sich dadurch für uns bis 2013 ständig weiter verschlechtert." Es sei zu befürchten, dass die Lärmbelastung mit dem Ausbau des Geländes Felderhof und mit der Beseitigung des Bahnübergangs Sandstraße massiv ansteigen werde, da mit einer enormen Zunahme des Verkehrs über die Volkardeyer Brücke zu rechnen sei. Heimann: "Gesunde Wohnverhältnisse und eine Verbesserung der Schallsituation können nur mit schalltechnischen Maßnahmen herbeigeführt werden. Dies und eine unzureichende Lärmschutzwand führen zu einer erheblichen Minderung der Wohnqualität in unserem Wohngebiet und zu nicht abschätzbaren gesundheitlichen Beeinträchtigungen."

Da ein Ausbau bisher an einer fehlenden gesetzlichen Verpflichtung der Deutschen Bahn AG und zu hohen Kosten gescheitert sei, sehe man jetzt im Rahmen der Realisierung des Bauprojektes Felderhof II die einmalige Chance, endlich für "gesunde Wohnverhältnisse" zu sorgen.

Auch die CDU-Fraktion sieht die Entwicklung des Neubaugebietes Felderhof II als Möglichkeit, die vom Investor zu errichtende Lärmschutzwand auf drei Meter zu erhöhen. Es sei zu prüfen, ob dafür nicht Fördergelder von Land, Bund und/oder EU abgerufen werden könnten. Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionschef, verweist auf die künftigen Belastungen durch die Betuwe-Linie.

Vor diesem Hintergrund wird die CDU am Donnerstag, 14. Februar, in der Stadthalle auf der Schützenstraße einen Info-Abend zum Thema Bahnlärm in Süd, West und Lintorf veranstalten. Neben betroffenen Bürgern erwarte man auch Vertreter der Deutschen Bahn.

(RP/ac/top)
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