Andrea Töpfer Arbeitsatmosphäre in den Ateliers schnuppern

Ratingen · Überregionale Veranstaltungen, wie die "Neanderland-Tatorte", locken viele Besucher nach Ratingen.

 Andrea Töpfer, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Ratingen, kann hat stets auf ein prall gefülltes Kulturprogramm verweisen. Die Statd ist bei allen kreisweiten Veranstaltungen vertreten und macht damit Werbung für die Ratinger Szene.

Andrea Töpfer, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Ratingen, kann hat stets auf ein prall gefülltes Kulturprogramm verweisen. Die Statd ist bei allen kreisweiten Veranstaltungen vertreten und macht damit Werbung für die Ratinger Szene.

Foto: Blazy

Am Samstag, 21., und Sonntag 22. April öffnen im Kreis Mettmann Ateliers für die Neanderland-Tatorte. Mit dabei sind über 20 Ateliers aus Ratingen. Was bedeutet die Veranstaltung fürs Kulturleben in Ratingen?

Andrea Töpfer Die Veranstaltung bietet einen tollen Überblick zu den Kulturschaffenden im ganzen Kreis Mettmann und vor Ort einen ganz persönlichen Kontakt zu den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern. Dabei wird zugleich der Blick geöffnet für die ganz unterschiedlichen Stile und Richtungen von Kunst, die in Ratingen und der Region geschaffen wird. Der Flyer mit der Übersicht der geöffneten Ateliers ist übrigens in der Touristinformation erhältlich.

Was ist das Besondere an den Tatorten?

Töpfer Aus meiner Sicht sind dies die Gespräche, die sich ergeben und der Einblick in die "Arbeitsatmosphäre" in den Ateliers. Manchmal gibt es dann auch Arbeiten zu sehen, die man den Kulturschaffenden so nicht zugeordnet hätte.

Die Stadt beteiligt sich auch an anderen überregionalen Kultur-Veranstaltungen...

Töpfer Ratingen ist eigentlich bei allen kreisweiten Veranstaltungen vertreten, das sind neben den "Tatorten" die Nacht der Museen, das Jugendtheaterfestival "Thea Trend" und die "neanderland Biennale". Außerdem beteiligt sich Ratingen am Tag des offenen Denkmals, der von der Deutschen Stiftung Denkmalpflege veranstaltet wird. Letztlich findet im November 2018 erstmals die jurierte Ausstellung "neanderland ART 18" im Museum Ratingen statt. Hierzu können sich Künstlerinnen und Künstler bewerben, die im Kreis Mettmann leben oder arbeiten oder hier längere Zeit gelebt haben.

Lassen sich dadurch spürbar mehr Besucher in die Dumeklemmerstadt locken oder zieht es die Ratinger dann eher in die Nachbarschaft?

Töpfer Da bei den einzelnen Veranstaltungen keinen statistischen Daten erhoben werden, ist dies schwer zu beurteilen. Sicher ist, dass bei der "neanderland Biennale" und dem Tag des Offenen Denkmales viele Gäste aus der Region nach Ratingen kommen. Bei der Biennale werden in Ratingen meist Open Air Veranstaltungen angeboten und hier zeichnen sich der Poensgenpark oder auch der Marktplatz als Veranstaltungsorte durch ihren ganz besonderes Flair aus. Beim Tag des Offenen Dankmales kann in Ratingen durch die historische Innenstadt, die Schlösser und Burgen im Stadtgebiet aber auch manches Kleinod, wie die von den Ratinger Jonges betreute Hauser Kapelle, immer wieder ein interessantes Programm angeboten werden. Außerdem finde ich es wichtig, dass den Ratingerinnen und Ratingern die Besonderheiten unmittelbar vor der Haustür bekannt sind und sie sich mit ihrer Heimat identifizieren.

Was kann ein Kulturamt bei solchen Aktionen leisten?

Töpfer Auch bei überregionalen Veranstaltungen ist es die Aufgabe des Kulturamtes, die Veranstaltungen zu bewerben, die Veranstaltungsstätten vorzubereiten, in Abstimmung die Technik zu stellen, und nicht zuletzt für das Künstlercatering zu sorgen. Dies unterscheidet sich nicht von den städtischen Veranstaltungen. Außerdem sind diese Veranstaltungen natürlich immer gute Möglichkeiten, für das Kulturangebot in Ratingen mit all' seinen Facetten zu werben.

Das Neanderland will sich auch als Tourismus-Region vermarkten. Wie sehen Sie da die Entwicklung? (Welche Rolle spielen dabei kulturelle Angebote?)

Töpfer Da sollte sowohl das Kulturangebot als auch der hohe Freizeitwert der Region gesehen werden. Der "neanderland Steig" hat sehr dazu beigetragen, dass der Kreis Mettmann als Wanderregion bekannt wurde. Gerade in Ratingen haben wir ein ausgezeichnetes Netz an Wanderwegen. Aus der ersten "neanderland Wanderwoche" hat sich in Ratingen der jährliche Wandertag in Kooperation mit den örtlichen Wandervereinen entwickelt, der auf viel Interesse stößt und bei dem auch deutlich wird, dass 70 Prozent des Ratinger Stadtgebietes durch Wald- und Grünflächen geprägt ist. Darüber hinaus erreichen die Touristinformation verstärkt Nachfragen zu Tourenangebote für Wanderer und Radfahrer. Ratingen beteiligt sich regelmäßig an den Messeauftritten des neanderlandes und profitiert dabei auch von der Darstellung in den Broschüren und Flyern des neanderlandes. Insgesamt ist durch diese Bündelung der Aktivitäten in der Region ein positiver Trend bei den Nachfragen zu Freizeitangeboten in Ratingen festzustellen.

Ihre drei Top-Kultur-Tipps für Ratingen in diesem Jahr?

Töpfer Für Ratingen immer ein besonderes Ereignis ist der jährliche Saisonabschluss von Dieter Nuhr in der Stadthalle, in diesem Jahr am 07., 08. und 09. Juni. Wegen der großen Nachfrage nach dem neuen Programm "Irgendwas mit Menschen" kommt das Kom(m)ödchen Ensemble am 23. September noch mal zu einer Zusatzvorstellung in das Stadttheater Ratingen. Eine ganz besondere Veranstaltung wird dann sicher am 03. November - nach seinem offiziellen Karriereende - ein Konzert von Franz Benton im Stadttheater seiner Heimatstadt, das er zusammen mit Anne Hagis gestaltet. Die Nennung dieser drei Veranstaltungen ist sicher subjektiv denn Ratingen hat in den nächsten Monaten viel und meines Erachtens für jeden etwas zu bieten.

JOACHIM PREUSS STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort