Heiligenhaus Autobahn 44: Der Fahrplan für die Bauarbeiten

Heiligenhaus · Der Verkehr soll im Jahr 2020 fließen, sagt Projektleiter Wüllner. Viel Arbeit an der Heiligenhauser Anschlussstelle.

 Bauleiter Olaf Wüllner in seiner Heiligenhauser Einsatzzentrale. Teil seiner Vorschau: Die bisher nutzlose Brücke über die Ratinger Straße bei Hofermühle soll noch in diesem Jahr endlich angebunden werden.

Bauleiter Olaf Wüllner in seiner Heiligenhauser Einsatzzentrale. Teil seiner Vorschau: Die bisher nutzlose Brücke über die Ratinger Straße bei Hofermühle soll noch in diesem Jahr endlich angebunden werden.

Foto: achim blazy

Der fehlende Lückenschluss der A 44 bewegt seit vielen Jahren die Gemüter, weiß Franz-Josef Artz, Vorsitzender des Isenbügeler Bürgervereins. Mit Olaf Wüllner konnte er für eine Informations-Veranstaltung in der Dorfkirche den verantwortlichen Bau- und Projektleiter des Lückenschlusses als Referenten gewinnen.

Denn seit der ersten Linienbestimmung 1970, einem verworfenen Planfeststellungsverfahren 1990 und der erneuten Wiederaufnahme des Projektes mit einem Planfeststellungsverfahren 1991 und Klagen dagegen, stellt sich eine Frage, schmunzelt Artz: "In welchem Jahrzehnt wird die Autobahn fertig?" "Angepeilt ist eine Fertigstellung der kompletten Strecke 2019, wenn nichts schief geht. Spätestens 2020 soll der Verkehr über die komplette Trasse aber rollen." Der östliche Bauabschnitt soll bereits Ende 2016/Anfang 2017 fertig sein.

Nach einer Präsentation der Historie, sowie der aktuellen Fortschritte an vier aktiven Baustellen (Brücke Ganslandsiepen, Bau einer Stützmauer an der Unterführung unter der B 227, sowie dem Bau des Regenrückhaltebeckens auf Höhe Hülsbecker Straße und dem Aufbringen erster Frostschicht) stellte sich Wüllner auch den zum Teil sehr detaillierten Fragen der etwa 30 Interessierten, die nicht nur aus Isenbügel kamen. Deren Fragen drehten sich vor allem um Lärmschutz und um die Ratinger Straße. Das Brückenbauwerk, das die Ratinger Straße einmal über die Autobahn führen wird, und seit Ende 2012 ungenutzt in der Gegend steht, soll noch dieses Jahr an den Verkehr angeschlossen werden.

Doch die Vorfreude wird gedämpft: Um die Ratinger Straße (L156) für die Anschlussstelle umfangreich herzurichten, unter anderem um die Straße einen halben Meter zu verbreitern und Versorgungsleitungen zu legen, wird die Straße (von Höhe Angerweg bis Beginn des Waldstückes) schätzungsweise für ein Jahr nur einspurig befahrbar sein, und wahrscheinlich per Ampelanlage gesteuert. Diese Maßnahme sei bereits vergeben, erste Gespräche finden in diesen Tagen statt, Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. "Eine Vollsperrung, die nur etwa vier bis fünf Monate gedauert hätte, wurde nicht genehmigt", sagte Wüllner. Unabhängig vom Lückenschluss der A 44 soll auch die Brücke über die Bahnschienen an der Ratinger Straße saniert oder abgerissen und neu gebaut werden. "Diese Maßnahme ist, soweit wir wissen, für 2020 angedacht", so Wüllner. Diese Maßnahme wird eine Vollsperrung zur Folge haben. Auf die Frage eines Besuchers der Isenbügeler Veranstaltung, diese beiden Baumaßnahmen zusammen zu legen, konnte Wüllner nur auf die Planungen verweisen: "Die Gelder für unsere Maßnahmen sind bereits bewilligt, für die Brücke steht noch keine Finanzierung." Dahinter stünden unterschiedliche Zuständigkeiten. Insgesamt 222,5 Millionen Euro stehen für den Lückenschluss zur Verfügung. Auch die Maßnahmen von der A3 ab sollen bald mit einem ersten Brückenbau starten. Noch nicht geklärt sei zudem, wie die Baustelle im Bereich West von Baufahrzeugen bedient werden soll. Der Lärmschutz im Nonnenbruch musste nach erfolgreicher Klage durch Anwohner nachgebessert werden. Dort werden, auf einer Länge von 780 Metern eine vier bis sechs Meter hohe Lärmschutzwand stehen. Im Bereich Obere Flandersbach wird auf 186 Metern eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand stehen. Beide stehen zudem auf Lärmschutzwällen. Ein besonderer Service für Fledermäuse wird eine Überflughilfe an einer von Fledermäusen beliebten Stelle sein.

(sade)
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