Ratingen Bahnhöfe fallen bei VRR-Test durch

Ratingen · Im jüngsten Stationsbericht kritisieren die Tester vor allem das verschmutzte Umfeld der Ratinger Bahnhöfe.

 Seit längerer Zeit wird das Holzdach des Bahnhofs in Hösel von Stahlträgern auf Höhe gehalten.

Seit längerer Zeit wird das Holzdach des Bahnhofs in Hösel von Stahlträgern auf Höhe gehalten.

Foto: Abz

Seit zehn Jahren gibt der Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) alljährlich Auskunft über die Qualität der 288 Bahnhöfe und die Pünktlichkeit der Züge. Die beiden Ratinger Stationen in Ost und Hösel bleiben stets Sorgenkinder des VRR. Im vergangenen Jahr schnitten die von den DB Station&Service AG betriebenen Stationen bei den Testern des VRR wieder mal schlecht ab. Beim Erscheinungsbild gab es für Ost die Wertung "nicht akzeptabel", für Hösel "gerade noch akzeptabel".

Vor allem die Graffiti-Schmierereien im Bahnhofsumfeld in Ost, für das die Stadt zuständig ist, war den Testern ein Dorn im Auge. Aber auch auf dem Bahnsteig selbst nervten Graffiti. Damit fiel die Station Ost wie schon im Jahr zuvor mit einem "Rot" bei den Prüfern glatt durch. O-Ton: "Abwertung auch durch Graffiti im Zugang. Die Unterhaltungspflicht liegt auch bei der Stadt Ratingen."

Immerhin gab es bei den Einzelbewertungen für Ost "Grün" für Sauberkeit beim Zugang sowie bei der Funktion. Bekanntlich ist der Bahnhof Ost vor ein paar Jahren modernisiert worden, die Station ist mit zwei Aufzügen erreichbar, die Bahnsteige selbst liegen auf gleicher Höhe wie die Ausstiege der Bahnen.

Wie im Jahr zuvor bekam ausgerechnet der vergammelte Bahnhof Hösel wieder ein "Gelb" bei der Gesamtbewertung. Seit längerer Zeit wird das Holzdach von Stahlträgern auf Höhe gehalten, die Stützbalken sind durchgefault. Ein kleiner Bereich des Bahnsteiges ist gesperrt. Der Haltepunkt gilt selbst den Testern als nicht barrierefrei: Bekanntlich ist für Rollstuhlfahrer die jeweils andere Seite nur über die neue Brücke zu erreichen. Im Rahmen der Modernisierungsoffensive soll die Station aber endlich saniert werden. Die Stadt will noch in diesem Jahr mit dem Umbau des Vorplatzes beginnen. Dabei sollen die Bushaltestellen unter die Brücke und direkt an die Bahnsteigkante gen Essen verlegt werden. Ein Bahnsprecher dazu: "Der Bahnhof erhält im Zuge dieser Maßnahme zwei neue Außenbahnsteige über eine Länge von jeweils 155 Metern. Außerdem bekommt die Station zwei neue Aufzüge mit Anbindung an die bereits bestehende Personenunterführung." Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt der Stadt Ratingen: "Die Planungen wurden mit uns genau abgestimmt." So werde der Bahnsteig von der Bahn in Richtung Essen verschoben. Parallel dazu baue die Stadt einen Bussteig: Damit schaffe man einen Kombi-Bahnsteig, über den Fahrgäste direkt von Bahn zu Bus oder umgekehrt wechseln können. Die Planung der Stadt sei fertig, Baubeginn sei "noch vor dem Sommer". Bis Ende des Jahres müsse man wegen der Fördergelder fertig sein. Wegen der Enge des Busbahnhofes müsse vermutlich in mehreren Abschnitten gebaut werden. Mit im Boot bei den langen Planungen für Hösel war auch eine örtliche Bürgerinitiative, die gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Stadt Ideen und konkrete Pläne eingebracht hat. Laut Bahn beginnen die Umbauarbeiten am Bahnhof Hösel voraussichtlich im Jahr 2018 im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2).

(JoPr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort