Hösel Bahnhof Hösel bekommt zwei Lifte

Hösel · Die Bahn will ihre Station im Jahre 2018 endlich umbauen. Geplant sind auch die lange geforderten Fahrstühle.

 Seit Längerem wird das Dach des Bahnhofes Hösel an einer Ecke von stählernen Stützen gehalten. Holzdach und -balken wurden in den vergangenen Jahren nur notdürftig geflickt.

Seit Längerem wird das Dach des Bahnhofes Hösel an einer Ecke von stählernen Stützen gehalten. Holzdach und -balken wurden in den vergangenen Jahren nur notdürftig geflickt.

Foto: Achim Blazy

Die Umbauarbeiten am Bahnhof Hösel beginnen voraussichtlich im Jahr 2018 und werden im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) umgesetzt. Das teilte ein Bahnsprecher auf Anfrage dieser Zeitung jetzt mit. Seit vielen Jahren wartet man in Ratingen auf diese dringend notwendige Sanierungen der völlig maroden Station. Immer wieder wurden die Bürger vetröstet, während an dem Haltepunkt nur noch herumgeflickt wurde.

Der Bahnhof in Ost ist bereits 2013 komplett saniert und behindertengerecht ausgebaut worden. Damals sind die Sommerferien für die Arbeiten genutzt worden: Der komplette Bahnverkehr auf der Strecke ruhte sechs Wochen lang. Ein Bus-Pendelverkehr verband die Stationen zwischen Kettwig-Stausee, Hösel, Ost und Düsseldorf-Rath. Damals fragte man sich in Ratingen, warum die Zwangspause nicht auch genutzt wurde, um Hösel aufzumöbeln? Auch dort müssen die Bahnsteige an die Höhe der Züge angepasst werden.

Der Sprecher der Bahn dazu: "Der Bahnhof erhält im Zuge dieser Maßnahme zwei neue Außenbahnsteige über eine Länge von jeweils 155 Metern. Außerdem bekommt die Station zwei neue Aufzüge mit Anbindung an die bereits bestehende Personenunterführung."

Um die Ausstattung mit Fahrstühlen war lange Zeit erbittert gekämpft worden. Bekanntlich ist die S-Bahnstation nicht mehr behindertengerecht, seitdem der ebenerdige Bahnübergang neben den Bahnsteigen durch eine Brücke ersetzt wurde. Das Argument der Planer, Behinderte, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen und Reisende mit schwerem Gepäck könnten doch über die Brücke das jeweils andere Gleise erreichen, wurde vor Ort mit Hohn quittiert: Die Strecke ist mehrere hundert Meter lang. Auch für die Station Ost hatte die Stadt lange um einen dritten Fahrstuhl kämpfen müssen. Die Lösung war dann relativ einfach: Die Stadt übernahm die Planungskosten, ließ den dritten Lift einbauen und holte sich die Baukosten über Fördermittel wieder herein.

Der Außenbahnsteig in Hösel erhält ein neues Bahnsteigdach, das Dach des Hausbahnsteigs wird modernisiert. Weiter heißt es von der Bahn: "Die Bahnsteigausstattung wird ebenfalls erneuert, und ein neues Wegeleitsystem wird installiert. Darüber hinaus erhalten die Bahnsteige neue Beleuchtungsanlagen."

Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt kennt noch mehr Einzelheiten: "Die Planungen wurden mit uns genau abgestimmt." So werde der Bahnsteig von der Bahn in Richtung Essen verschoben. Parallel dazu baue die Stadt einen Bussteig: Damit schaffe man einen Kombi-Bahnsteig, über den Fahrgäste direkt von Bahn zu Bus oder umgekehrt wechseln können. Die Planung der Stadt sei fertig, Baugebinn sei "noch vor dem Sommer". Bis Endes Jahres müsse man wegen der Fördergelder fertig sein. Wegen der Enge des Busbahnhofes müsse vermutlich in mehrere Abschnitten gebaut werden.

Fest steht nun auch der Eröffnungstermin für den James Joyce Irish Pub im Bahnhofsgebäude: "Wir haben wir alles final geklärt. Am Dienstag, 7. März, werden wir regulär eröffnen", so Betreiber Torsten Schulz. Anfang Februar habe man zwar schon eine geschlossene Veranstaltung: "Dennoch werden wir dann noch bis zum 7. März brauchen, um alles zu perfektionieren und das Personal einzuarbeiten." Bei den Umbauarbeiten in dem lange leerstehenden Lokal war Schulz auf "Überraschungen" gestoßen, was aber in alten Gemäuern völlig normal sei.

(JoPr)
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