Hösel Bahnhof Ost wird saniert

Düsseldorf · Erst im Jahre 2013 soll der S-Bahnhof behindertengerecht ausgebaut werden. Das teilte Bahn-Chef Dr. Rüdiger Grube dem CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Wilhelm Droste mit. Droste will aufs Tempo drücken.

Gute Nachrichten zum Thema S-Bahn – aber auch deren Ausführung lässt auf sich warten: Der S-Bahnhof Ost wird in der zweiten Jahreshälfte 2013 "komplett saniert und behindertengerecht" ausgebaut. Das erfuhr der Höseler CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Drost soeben von Bahn-Chef Dr. Rüdiger Grube. Und am S-Bahnhof in Hösel soll, wie berichtet, eine "dynamische Schriftanzeige" installiert werden. Aber von Modernisierung oder wenigstens Sanierung ist in Hösel keine Rede. Über die Zeitschiene ist Droste alles andere als glücklich: "Das sind noch einmal drei schwere Jahre." Er wolle bei einem persönlichen Gespräch mit dem Bahn-Chef noch einmal "Druck machen".

Auch in Sachen Modernisierung in Hösel werde er noch einmal "nachlegen", versprach Droste. Gerade vor dem Hintergrund, dass nach dem Brückenbau das nördliche Gleis nur noch per Unterführung erreichbar ist, müsse dort etwas geschehen. Vom allgemeinen Zustand des Bahnhofes mal abgesehen.

Eine elektronische Info-Anlage hängt seit Neuestem am Bahnhof in Ost: Per Laufschrift gibt es auf dem Bahnsteig Infos über Verspätungen oder Zugausfälle. Sie hat bisher ganz ordentlich funktioniert. Bislang gab es Hinweise über die Zeit bis zur Abfahrt nur auf dem dreiteiligen Display am Busbahnhof – allerdings ist die mechanische Anzeige oft defekt. Sie soll auch die Busfahrer darüber in Kenntnis setzen, ob sich das Warten auf eine nur leicht verspätete S-Bahn noch lohnt. Damit ist sichergestellt, dass den ankommenden S-Bahnkunden nicht der möglicherweise letzte Bus vor der Nase wegfährt.

Auf so viel Luxus wird man in Hösel vergeblich warten. Nach Angaben der Rheinbahn ist die seit langem von Bürgern und Politikern geforderte Anlage dort nicht geplant. Immer wieder kommt es vor, dass die S-Bahn einfährt und der Busfahrer gerade Gas gibt.

Immerhin aber soll bis Ende 2010 ein Display auf dem Bahnsteig installiert werden. Mit Durchsagen nämlich hält man sich in Hösel vornehm zurück. Bei der Bahn begründet man das mit Überlastung des Fahrdienstleiters. Dann bleibt den Bahnkunden nur der Griff zum Handy, um telefonisch abzufragen, ob und wann sich auf den Gleisen noch etwas bewegt.

Denn Verspätungen und Totalausfälle sind auf der langen Strecke zwischen Köln und Essen an der Tagesordnung. Droste gehört selbst zu den regelmäßigen Nutzern der S 6 und erfährt am eigenen Leib, was es heißt, wenn man nicht weiterkommt. Im Dezember hatte er den Ausfall von zwei Bahnen hintereinander erlebt und sich (mal wieder) an den Bahn-Chef gewandt und um Abhilfe gebeten. Dabei wies er auch wieder auf das Problem mit der Sauberkeit hin – gemeint sind die oft völlig verdreckten und vollgeschmierten Bahnen.

Grube schrieb zurück: "Seit Mitte 2009 verkehren auf der S-Bahn-Linie 6 sechzehn der achtzehn Umläufe mit Wagen mit einer neuen Anti-Graffiti-Schutzlackierung, die die Beseitigung von Graffiti stark vereinfacht und beschleunigt. Darüber hinaus haben wir seit dem Fahrplanwechsel die Reinigungsintervalle halbiert, um die Verschmutzung der Innenräume, die leider im Schienenpersonennahverkehr in Ballungsräumen ständig zunimmt, besser in den Griff zu bekommen."

In einem Gespräch mit Droste wies Grube mit Blick auf die vielen Verspätungen darauf hin, dass es im Ruhrgebiet "das dichteste Verkehrsnetz in Europa" gebe. Entsprechend empfindlich sei der Betrieb gegen Störungen.

Das will Droste so nicht gelten lassen: "Eine S-Bahn ist auch ein Stück Lebensqualität." Doch man müsse sich auch darauf verlassen können. KOMMENTAR

(RP)
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