Ratingen Beigeordneter muss gehen

Ratingen · Die Wege von Dirk Tratzig (SPD) und der Stadt Ratingen trennen sich. Der Rat lehnte gestern Abend eine Wiederwahl des umstrittenen Beigeordneten mit deutlicher Mehrheit ab.

Das war's für Dirk Tratzig (SPD). Innerhalb von zehn Sekunden entschied sich der Rat ohne Aussprache gegen eine weitere Amtszeit des Beigeordneten, der zuletzt immer häufiger in die Kritik geraten war. In Zahlen sah das Votum des Stadtparlamentes so aus: 34 Ratsmitglieder lehnten eine Wiederwahl ab, 15 Politiker wollten den Juristen im Amt halten, vier Mandatsträger enthielten sich der Stimme. Dass Tratzig nicht mehr zu halten war, hatte sich weit im Vorfeld abgezeichnet.

Mehr und mehr demontiert

SPD-Fraktionschef Christian Wiglow hatte dem ehemaligen Bürgermeisterkandidaten frühzeitig zu verstehen gegeben, dass es für den Juristen im Verwaltungsvorstand keine Zukunft geben werde. Immer wieder gab es Pannen oder erhebliche Zeitverzögerungen in den Zuständigkeitsbereichen des Dezernenten, der durch gezieltes Nachfragen im Rat mehr und mehr demontiert wurde.

Dennoch war Tratzig in seiner Fraktion nicht komplett durchgefallen. Einige Politiker waren bereit, den Beigeordneten weiter zu unterstützen – was Fraktionschef Wiglow angesichts der bereits getroffenen Entscheidung gegen den Beigeordneten nicht unbedingt erfreute. So sei halt Demokratie, befand Wiglow, man müsse dies akzeptieren.

Vor der Personalentscheidung hatte die Bürger Union noch einmal eine zehnminütige Sitzungsunterbrechung beantragt. Dann gab es die Entscheidung, die nicht geheim fiel. Tratzig, der unter anderem die Bereiche Kultur, Recht und Ordnung verantwortlich betreut, ist noch ein halbes Jahr im Amt.

Stadtwerke-Beteiligung

Eine weitere Entscheidung von erheblicher Tragweite hatte der Rat zuvor im nicht-öffentlichen Teil getroffen: Die Mega Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH und die Stadtwerke Ratingen werden sich an den Stadtwerken Mettmann, die noch gegründet werden müssen, beteiligen. Darüber muss allerdings noch die Vergabestelle in Mettmann entscheiden. Bürgermeister Harald Birkenkamp und sein Kollege Daniel Zimmermann (Monheim) sehen in der Zusammenarbeit ihrer Stadtwerke und dem Engagement in Mettmann einen wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung der Unternehmen und der Daseinsvorsorge im Kreis Mettmann (siehe Info-Kasten).

(RP)
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