Ratingen Beigeordneter will Bürgermeister werden

Ratingen · CDU, SPD, Grüne und FDP stellen Klaus Konrad Pesch als Kandidaten vor, der 2014 gegen Harald Birkenkamp antritt.

 Die Partei- und Fraktionsvorsitzenden von SPD, FDP, CDU und Grünen stärken ihrem gemeinsamen Kandidaten Klaus Konrad Pesch den Rücken. Er will am 25. Mai 2014 Bürgermeister werden und Harald Birkenkamp ablösen.

Die Partei- und Fraktionsvorsitzenden von SPD, FDP, CDU und Grünen stärken ihrem gemeinsamen Kandidaten Klaus Konrad Pesch den Rücken. Er will am 25. Mai 2014 Bürgermeister werden und Harald Birkenkamp ablösen.

Foto: Achim Blazy

Es ist weit mehr als eine bloße Personalie. Es ist eine Entscheidung mit großer Wucht, die CDU, SPD, Grüne und FDP da gestern auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz präsentierten. Da saßen die Partei- und Fraktionsvorsitzenden im Clubraum der Stadthalle und lobten den auserkorenen Kandidaten in den höchsten Tönen. Klaus Konrad Pesch, der Erste Beigeordnete, soll neuer Bürgermeister werden und auf Harald Birkenkamp folgen, der seine Kandidatur fürs Jahr 2014 bereits angekündigt hat (die RP berichtete).

Pesch hat Birkenkamp gestern in einem Telefonat über seinen Schritt informiert und mit ihm am Nachmittag noch einmal ein persönliches Gespräch geführt. Der Verwaltungschef habe während des Telefonats ruhig reagiert, betonte der Erste Beigeordnete, der davon ausgeht, dass man in den kommenden Monaten offen, fair und konstruktiv miteinander umgehen werde.

Die Spitzengremien der Parteien haben sich einmütig für Pesch ausgesprochen. CDU-Chef David Lüngen betonte, dass Pesch fachlich breit aufgestellt sei, der Erste Beigeordnete sei in der Lage, in der Wirtschaftsförderung, die zuletzt nicht die erhofften Erfolge erzielt habe, neue Impulse zu setzen. Mit Blick auf die finanzielle Situation der Stadt betonten Lüngen und CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus, dass Pesch, der frühere Kämmerer, "der Richtige für Ratingen" sei.

SPD-Chefin Elisabeth Müller-Witt und SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow hoffen, dass mit Pesch an der Spitze ein neuer Politikstil mit mehr Bürgernähe und einem höheren Maß an Offenheit und Transparenz ins Rathaus einziehen werde. Man benötige einen Verwaltungschef, der nicht nur "sonnige Einweihungstermine" wahrnehme, sondern sich kompetent und konstruktiv den kritischen Fragen aus der Bürgerschaft stelle.

Auch für Mareike Wingerath, die Ortsverbandsvorsitzende der Grünen, und Susanne Stocks, die Fraktionschefin, ist die Entscheidung für Pesch eine gute Wahl. In seiner Zeit als Planungsdezernent seien zum Beispiel entscheidende Fortschritte im Bereich des ÖPNV und des Radverkehrs erzielt worden, urteilten die beiden Politikerinnen.

Aus Sicht der FDP-Chefin Tina Pannes und der Fraktionsvorsitzenden Hannelore Hanning ist Pesch "Garant für bürgernahe Sachpolitik und überparteiliche Lösungssuche". So definiert Pesch, der Mitglied der Liberalen ist, seinen eigenen Stil, der "Ratingen sehr gut tun wird", wie Pannes anfügte.

Die Parteien betonten, im anstehenden Wahlkampf das jeweils eigene politische Profil vertreten zu wollen. Der Wettbewerb um die besten Rezepte und Lösungen sei durch die Bürger zu entscheiden und fließe in die neue Zusammensetzung des Rates ein. "Uns eint aber die gemeinsame Überzeugung, dass es gerade Klaus Pesch als Bürgermeister gelingen wird, die politischen Strömungen zum Wohle unserer Stadt zusammenzuführen", hieß es aus dem Kreis der vier Parteien.

Die Bürger Union in etwaige Personalplanungen einzubeziehen, war für Elisabeth Müller-Witt nie ein Thema. Die Bürger Union habe sich frühzeitig mit der Kandidatur von Harald Birkenkamp positioniert, erklärte die Landtagsabgeordnete der SPD. Pesch selbst hatte das Ziel, Bürgermeister werden zu wollen, bisher überhaupt nicht in seine Karriereplanung eingebaut. Doch zuletzt, ja in den vergangenen Tagen, sei alles sehr schnell gegangen, so habe sich eine hohe Dynamik entwickelt, unterstrich der Kandidat, der sich auf Versammlungen der Parteien vorstellen wird.

Was auf ihn zukommen wird, könne er noch nicht ansatzweise umreißen, erklärte er. Die Unterstützung seiner Familie sei ihm gewiss — und er freue sich auf die kommenden Monate.

Die Ratinger Linke wollte sich gestern noch nicht klar positionieren. Fraktionschef Manfred Evers betonte jedoch, dass es einige Mitglieder gebe, die die Entscheidung für Pesch zumindest "nicht schlecht finden".

(RP)
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