Homberg Bilder eines Stadtteils

Homberg · Der Bürgerverein Homberg hat zum 40-jährigen Bestehen des Stadtteils eine Ausstellung auf die Beine gestellt. Zahlreiche Bürger kamen, um bei einem Rundgang Erinnerungen auszutauschen.

 Zur Ausstellung "40 Jahre Homberg Süd" kamen viele Siedler, die von Anfang an dabei waren, zum Beispiel (von links) Lieselotte Kirberg, Hartmut Kirberg, Trude Reher und Günter Ziebell.

Zur Ausstellung "40 Jahre Homberg Süd" kamen viele Siedler, die von Anfang an dabei waren, zum Beispiel (von links) Lieselotte Kirberg, Hartmut Kirberg, Trude Reher und Günter Ziebell.

Foto: achim blazy

Mit regem Interesse und vielen Besuchern hatte Gerhard Siegfried, Vorsitzender des Bürgervereins Ratingen Homberg, schon gerechnet. "Aber solch einen Ansturm habe ich nicht erwartet", sagte er am Sonntag, als sich zahlreiche Besucher im Homberger Treff drängten, um jene Ausstellung anzuschauen, die der Verein zum 40-jährigen Bestehen des Stadtteils Homberg-Süd auf die Beine gestellt hat.

Etliche Archive durchstöbert

Zwei Monate lang hat Karl Otto Schank daran täglich mehrere Stunden gearbeitet. Unterstützung bekam er von fünf weiteren Vereinsmitgliedern. Dabei wurden etliche Archive durchstöbert, Homberger haben ihre privaten Unterlagen und Institutionen ihre Chroniken zur Verfügung gestellt. Entstanden sind so 20 Stellwände, die mit Hilfe von Fotos, Bauplänen, Zeitungsartikeln, Zeichnungen und Straßenkarten die Entstehung und Entwicklung des Stadtteils dokumentieren.

Besonderen Anklang bei den Besuchern fanden die Luftbildaufnahmen. Jeder versuchte darauf sein Heim wiederzufinden, die Straßenverläufe aus der neuen Perspektive nachzuvollziehen. "Es ist wirklich sehr schade, dass diese Ausstellung aus Platzgründen nur an einem Tag gezeigt werden kann", sagte Anne Korzonnek, stellvertretende Bürgermeisterin und selbst Bewohnerin von Homberg-Süd.

Sie gehörte zu den zahlreichen Ehrengästen, die sich die Ausstellung aufmerksam anschauten und den begleitenden Vortrag von Karl Otto Schlank verfolgten. Darunter auch Landrat Thomas Hendele, Bürgermeister Harald Birkenkamp, der Vorsitzende der SPD-Fraktion Christian Wiglow, der Vorsitzende der Bürgerunion Alexander von der Groeben und Ewald Vielhaus, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

Unter den Besuchern war aber auch Trude Reher, die vor 40 Jahren als zweite Neu-Bürgerin ein Haus in Homberg-Süd bezog. "Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben, der Zusammenhalt ist groß und man hilft sich gegenseitig", sagt Reher. Deshalb wollen auch viele Bürger gerne im Alter in Homberg wohnen bleiben. "Das wird aber ein großes Problem, denn hier gibt es fast nur Häuser und keine kleinen altersgerechten Wohnungen. Da muss sich etwas ändern", sagt Günter Ziebell.

Als Sprecher der Siedlungsgemeinschaft hat er sich in den vergangenen Jahren immer wieder für den Stadtteil stark gemacht. Über frühere Probleme kann er heute teilweise mit anderen alteingesessenen Bewohnern nur noch schmunzeln.

So dauerte es anfangs sehr lange, bis die Straßen in dem neuen Wohngebiet ausgebaut wurden. Die Wege standen so immer wieder unter Wasser, und die Bewohner konnten nur mit Gummistiefeln durch die Siedlung laufen. "Abends sind wir dann mit Taschenlampen losgezogen, um die Gummistiefel zu suchen, die unsere Kinder im zähen Matsch verloren hatten", sagt Reher.

(bra)
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