Ratingen Bio-Bäcker soll an den Markt ziehen

Ratingen · Die neue Suche nach einem Textilgeschäft fürs Markthaus 20 ist gescheitert. Der Investor hält an seinem Plan fest.

 Back Bord soll von der Oberstraße (Foto) ins neue Markthaus 20 wechseln. Bereits am kommenden Montag sollen die neuen Räumlichkeiten übergeben werden.

Back Bord soll von der Oberstraße (Foto) ins neue Markthaus 20 wechseln. Bereits am kommenden Montag sollen die neuen Räumlichkeiten übergeben werden.

Foto: Achim Blazy

Der neue Anlauf ist gescheitert. Gunnar Marx, der Investor des Bauprojektes Markt 17 bis 20, gab jetzt bekannt, dass die Suche nach einem Textilgeschäft fürs Markthaus 20 ohne konkretes Ergebnis geblieben ist. Wie die RP berichtete, gibt es eine vertragliche Vereinbarung zwischen Marx und der Stadt, wonach an dieser prominenten Stelle unbedingt ein Textilgeschäft einziehen muss. Marx hatte Bürger, Makler und die Wirtschaftsförderung zur Unterstützung bei der Neuvermietung der letzten Ladenfläche aufgefordert. Sein Fazit: "Leider haben wir bisher nichts mehr von der Wirtschaftsförderung gehört, obwohl wir um einen schnellen Zwischenbescheid gebeten hatten, vermutlich kann die Wirtschaftsförderung auch keinen Textiler herbeizaubern, den es nicht gibt."

Doch es habe Hilfe von anderer Stelle gegeben: Makler Guido Hellmann aus Ratingen habe sich bei dem Investor gemeldet und seine Unterstützung angeboten. Hellmann habe sich richtig ins Zeug gelegt und dem Investor direkt fünf potenzielle Mietinteressenten aus dem Bereich Textil genannt, wovon drei Kandidaten bereits dem ersten Makler, der Eugen Lehmkühler GmbH, die zur Marx-Gruppe gehört, begründet abgesagt hätten. Zwei Interessenten blieben also noch übrig. Der erste Interessent aus der Textilbranche habe leider direkt ohne Begründung abgesagt.

Und aus Sicht des zweiten Interessenten aus der Textilbranche habe der Laden auch nicht gepasst. "Weitere Anfragen aus der Branche Textil habe ich derzeit für den Standort Ratingen nicht vorliegen", betonte Hellmann.

"Derzeit gibt es keinen Interessenten aus dem Bereich Textileinzelhandel bekannter Marken, der das Ladenlokal Marktplatz 20 anmieten möchte. Die Front ist einfach zu schmal", betonte Stephan Lahme, Leiter der Vermietungsabteilung der Eugen Lehmkühler GmbH.

Die ablehnende Haltung weiter Teile der Politik gegen Back Bord kann der Investor nicht nachvollziehen: "Da die Kunden schon bei der alten Filiale bis auf die Oberstraße Schlange stehen, kann niemand behaupten, dass Back Bord ein unerwünschter Mieter in Ratingen für die Konsumenten ist. Der Erfolg der bestehenden Filiale zeigt doch eindeutig den Bedarf nach einer größeren Fläche", betonte Marx, "und bis heute konnte mir niemand einen triftigen Grund benennen, der objektiv gegen eine Anmietung von Back Bord am Marktplatz spricht."

Neben der CDU und der Bürger Union (BU) hat sich auch die SPD gegen den Bio-Bäcker an dieser markanten Stelle ausgesprochen. SPD-Fraktionschef Christian Wiglow betonte, dass Verträge einzuhalten seien.

Aus Sicht der Grünen ist Back Bord im Markthaus keine Notlösung. "Wir halten eine Klage weder für erfolgversprechend noch für zielführend", sagte Christian Otto, Sprecher für Stadtentwicklung.

Und der Politiker fügte noch hinzu: "Mit Back Bord kommt noch mehr Leben auf den Marktplatz, auch an den Tagen ohne Wochenmarkt." Gestern nachmittag tagte zu diesem viel diskutierten Thema der Ältestenrat - und zwar auf Antrag der FDP-Fraktion.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort