Heiligenhaus Blau-Weiß baut Halle für den Winter

Heiligenhaus · Nach erfolgreich abgewehrten Anwohner-Klagen errichtet der Tennisclub Blau-Weiß derzeit eine saisonale Traglufthalle.

Die Netze sind verwaist, die Linien zum Teil nicht mehr erkennbar. Stattdessen schauen lange Stahlstangen aus dem Boden und vor allem - Bagger rollen. Zwei der Tennisplätze von Blau-Weiß sind derzeit nicht bespielbar. Nach erfolgreich abgewehrten Klagen von zwei benachbarten Anwohnern - bemängelt wurde, dass die Halle zu hoch sei und nicht in die Umgebung passe - kann der Tennisclub nun doch eine Traglufthalle bauen. Auf den Plätzen sechs und sieben haben die Vorarbeiten bereits begonnen.

Die Halle wird jeweils nur für den Winter aufgebaut", erklärt die Vorsitzende Daniela Sorg. Denn man habe vor allem in der kalten Jahreszeit Probleme, das Training für die Jugend aufrecht zu erhalten. Privatwirtschaftliche Tennishallen im Umkreis hätten ihre Pforten geschlossen, so dass man nun selbst habe handeln wollen, sagt der zweite Vorsitzende Axel Georg. Die Traglufthalle, die etwa sieben bis neun Meter hoch sein wird, soll auch den Wegfall kompensieren. Schon 2009 habe man die Baugenehmigung beantragt. "Bereits zu diesem Verfahren hat die Stadt ein Lärmgutachten sowie ein Lichtimmissions-Gutachten gefordert", sagt Sorg. Im Februar 2014 hat dann das Gericht nach mehrfachen Begehungen grünes Licht gegeben, so dass nun die Arbeiten starten können.

Gebaut wird die Halle auf den Plätzen sechs und sieben. Die sind schon jetzt für die Spieler gesperrt, denn derzeit erfolgen die notwendigen Vorarbeiten. "Die oberste Schicht wird komplett abgetragen. In etwa 1,50 Meter Tiefe werden dann die Hülsen für die Halterungen der Traglufthalle eingebohrt", sagt Fachmann Markus Fleischer. Wird die Halle in den Sommermonaten nicht gebraucht, dann wird die Luft des gut dreieinhalb Tonnen schweren Hallenkonstruktes abgelassen. Es wird anschließend in einer ebenfalls neu errichteten kleinen Halle direkt neben den Plätzen verstaut.

Rund 200 000 Euro investiert der 320 Mitglieder starke Club. 140 000 Euro kostet allein die Halle. Im Vorfeld habe man auch mit dem Tennisclub in der Nachbarschaft Gespräche geführt, um gemeinsam eine Lösung zu finden: "Das hat sich dann aber leider zerschlagen," sagt Axel Georg. Blau-Weiß baut nun allein und greift dabei auch auf Fördermittel zurück, unter anderem auf die der Sportförderung. Bereits jetzt sei durch Abonnements eine 55-prozentige Auslastung der neuen Halle absehbar. Mit 90 Jugendlichen ist hier auch der Nachwuchs stark vertreten. Vor allem der soll in der neuen, temporär aufbaubaren Halle trainieren können. Hier liegt ein großer Schwerpunkt des Vereins.

"Unser Tennislehrer bietet zum Beispiel Schultennis für Isenbügeler Kinder an, das zieht nicht nur die Kinder in den Club, sondern auch deren Eltern", sagt Sorg. Auch eine Werbeaktion im benachbarten Neubaugebiet Grün Selbeck sei erfolgreich gewesen. "Die Interessenten sind immer schwer erstaunt, wenn sich herausstellt, dass der Tennissport, abseits der Tennisstunden, gar nicht so teuer ist", sagt Georg. Mit der neuen Halle will man das Tennisvergnügen und somit das Vereinsleben ganzjährig garantieren.

(sade)
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