Heiligenhaus Bücherei wünscht sich Spenden zum Umzug

Heiligenhaus · Den Weihnachtswunschbaum kennt jeder. Bei Edelgard Kotthaus und Nina Beer in ihrer gleichnamigen Buchhandlung hängt nun ein Verwandter: der Stadtbüchereiwunschbaum.

 Jan Heinisch und Andrea Einig (Mitte) freuen sich über den Stadtbüchereiwunschbaum in der Buchhandlung von Nina Beer.

Jan Heinisch und Andrea Einig (Mitte) freuen sich über den Stadtbüchereiwunschbaum in der Buchhandlung von Nina Beer.

Foto: Achim Blazy

Bekanntermaßen verlässt die städtische Bibliothek ihren angestammten Platz im Sommer, um dann im September im Thormählen-Haus noch schöner wiedereröffnet zu werden. Und damit die Leihbücherei im Bildungshaus, die über 430 Quadratmeter Stell- und Bürofläche verfügen wird, auch die Stellagen mit entsprechenden Medien bestücken kann, gibt es nun den Wunschbaum. Unterm immergrünen Blätterdach hängen an bunten Strippen Kärtchen. "Darauf haben wir die Cover verschiedener Buchtitel geklebt", erklärt Andrea Einig, Leiterin der Stadtbücherei. Aufgeteilt nach Preisklassen zwischen zehn bis über 25 Euro können "Menschen, die der Bücherei Gutes tun wollen", sich eines der farbigen Bänder nehmen und den Bücherwunsch erfüllen. 120 Titel sind dabei, darunter Thea Dorns "Die Unglückseligen", Ratgeber wie "Das Gartenjahr", Kinderbücher im Stil der "Glupschgeister" oder "Lustige Musikgeschichten". "Alle Wünsche sind schön", erklärt Andrea Einig über die vom Stadtbüchereiteam zusammengestellte Liste, die alle Gattungen von der Biographie, über Belletristik, Krimis, Hörspiele sowie alles, was die Herzen von Kinder und Jugendlichen schneller schlagen lässt, umfasst. "Da ist nichts dabei, was wir nicht gerne hätten." Aktualität ist ein Kriterium.

Außerdem sollen die Neuanschaffungen "sinnvolle Ergänzungen zum derzeitigen bestand" sein. Schließlich soll die Bücherei ja an der neuen Adresse nicht bloß optisch etwas hermachen, sondern als geschätzte Präsenzbücherei viele Nutzer anlocken. "Natürlich hätte man auch zur klassischen Spende an den Förderverein aufrufen können", sagt die Bibliothekschefin. Aber durch den Wunschbaum, bei dem der Interessierte sich eine Karte nach Gusto aussucht, um den darauf verzeichneten Wunsch zu erfüllen, handelt es sich um eine "noch direktere, unmittelbarere Unterstützung". Etwas könnte der Bücherwunschbaum aber auch pekuniären Umständen geschuldet sein: Denn auch in der Stadtbücherei gab es eine Budgetkürzung von 20 Prozent und die mache sich, so hieß es im Jahresbericht für 2015, durchaus bemerkbar. Aufgrund der Mittelknappheit konnten Neuerscheinungen nicht in der optimalen Bandbreite angeschafft werden. Auch der Umzug ins Haus der Thormählen-Stiftung soll zukünftig Kosten verringern - nämlich die Miete.

Ideengeber für das literarische Pflänzchen übrigens war Jan Heinisch: "Ein Freund hatte diese Idee ursprünglich für Remscheid entwickelt." Damals wurden prominente Zeitgenossen als Sponsoren für die dortige Stadtbibliothek gesucht. Berühmtheiten gaben nicht bloß ein Buch, sie signierten es auch.

Nach diesem Motto übergab auch der Bürgermeister anlässlich der Wunschbaumaktion ein Exemplar: Ein eigens von Bundestagspräsident Norbert Lammert unterzeichnetes und mit Datumsstempel vom 12. Februar - Frank-Walter Steinmeier wurde zum neuen Bundespräsidenten gewählt - versehenes Grundgesetz. Damit das gute Stück dann für Jedermann ausleihbar wird, bekommt es jetzt einen Bibliotheksstempel, seine Inventarnummer wird eingebunden und mit dem sogenannten Barcode versehen, dann katalogisiert und mit einem Rückenschild versehen.

(von)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort