Heiligenhaus Bürger haben Ideen für ihre Stadt

Heiligenhaus · Anregungen, aber auch Kritik gab es beim CDU-Infostand auf dem Mansfieldplatz. Bürgermeister Heinisch war dabei.

 Bürgermeister Jan Heinisch (Zweiter von rechts) sprach unter anderem über die Stadtentwicklung.

Bürgermeister Jan Heinisch (Zweiter von rechts) sprach unter anderem über die Stadtentwicklung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als Lokalpolitiker muss man schon ein dickes Fell haben - und das bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und kaltem Wind auf dem Mansfieldplatz nicht bloß im übertragenen Sinne. Und so waren beim Infostand der CDU vor allem die warmen Getränke besonders gefragt. Gespräche gab es trotzdem reichlich, wie Fraktionschef Ralf Herre sagte: "Die Heiligenhauser nehmen sich die Zeit, um mit uns als ihren gewählten Vertretern ins Gespräch zu kommen."

Wer nun dachte, dass sich diese Unterhaltungen unmittelbar vor den ersten Gesprächen über den städtischen Haushalt mit vielen Einsparungen genau darum drehen würden, der wurde eines Besseren belehrt: "Das ist überhaupt kein Thema bei den Gesprächen", erklärte Manfred Gries, Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Rat. Um dies unter Beweis zu stellen, wird er von einer älteren Dame angesprochen: "Sagen Sie mal, wie ist das denn jetzt mit dem Einkaufszentrum an der Kettwiger Straße? Tut sich da mal endlich was?" Eine Frage, die auch die Politiker nicht beantworten können. "Der Ball liegt beim Investor, dem wir klare Vorgaben gemacht haben, wie der Branchenmix dort aussehen soll, um den Einzelhandel in der Innenstadt nicht negativ zu beeinflussen", so Stefan Propach, Pressesprecher der CDU-Fraktion und mit 25 Jahren einer der jüngsten Aktiven bei den Christdemokraten. Überhaupt ist die Stadtentwicklung das beherrschende Thema, über das auch Bürgermeister Jan Heinisch mit Bürgern diskutiert. Da geht es um das Neubaugebiet gegenüber dem Fachhochschul-Campus oder um den fehlenden Discounter in der Innenstadt: "Das ist ein ganz großes Bedürfnis der Menschen", berichtete Gries. Trotzdem stehen die Chancen eher schlecht. Für die großen Discounter ist die Innenstadt nahezu uninteressant, weil sie nicht auf ausreichend eigene Parkplätze zurückgreifen können. Aldi beispielsweise habe deswegen schon abgewunken. "Trotzdem geben wir als Politik und auch die Verwaltung nicht auf", so Propach.

Das Dauerthema Flüchtlinge wurde überhaupt nicht angesprochen. Für Manfred Gries lag das auch an der Vereinbarung mit dem Land, auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände eine "Zentrale Unterbringungseinrichtung" aufzubauen: "Da diese Plätze komplett auf das städtische Kontingent angerechnet werden, nimmt das den Druck raus, dass wir Wohnungen finden oder öffentliche Gebäude als Unterkünfte herrichten müssen. Deshalb hat dieses Thema nicht mehr eine solche Bedeutung."

(RP)
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