Heiligenhaus Bürgermeister hat ein Händchen für Bienen

Heiligenhaus · Seit zwei Jahren ist Jan Heinisch Hobby-Imker. Im Waldmuseum stellte er Mitgliedern der Frauen-Union seine Arbeit vor.

 Sechs Imkerkursus-Abende hat Jan Heinisch vor zwei Jahren absolviert. Jetzt beeindruckte er die Frauen-Union mit allerlei Bienen-Wissen.

Sechs Imkerkursus-Abende hat Jan Heinisch vor zwei Jahren absolviert. Jetzt beeindruckte er die Frauen-Union mit allerlei Bienen-Wissen.

Foto: achim blazy

In seinem weißen Imker-Anzug hatte der Bürgermeister in diesem Jahr bereits einen großen Auftritt: Zu Altweiber wollten er und seine fleißigen Rathaus-Bienchen Uschi Klützke und ihren Möhnen den Zugang zum Rathaus verweigern. Geklappt hat das bekanntlich nicht. Erfolge feiert Heinisch in diesem Dress jedoch in anderen Bereichen - die präsentierte er jetzt Klützke und ihrer Frauen-Union. Er ist nämlich tatsächlich Hobby-Imker und ist auch in diesem Jahr stolz auf den "Paradies-Honig", der verkostet wurde.

Sechs Abende Imkerkursus hat Heinisch dafür vor zwei Jahren hinter sich gebracht, und das nicht unbedingt auf eigene Initiative. "Freunde von mir hatten sich angemeldet und fragten, ob ich auch Interesse hätte. Ich habe zugesagt und seitdem ist Imkern für eben jene Freunde und mich ein spannendes Hobby."

Das konnte er auch den interessierten Damen der Frauen-Union vermitteln - die stellten sein Können und Fachwissen nämlich richtig auf die Probe. Detaillierte Nachfragen brachten den Imker Heinisch allerdings nicht in Verlegenheit. "Wenn man anfängt, braucht es nur wenig Vorwissen, das lernt man alles in dem Kursus", sagt der Bürgermeister. Elf Bienenvölker betreut Heinisch als Mitglied des Bienenzuchtvereins im Paradies, zusätzlich gibt es noch fünf weitere. Die stehen vor dem Waldmuseum und fliegen emsig ihre Schichten. "Dabei bereiten sich die Bienen so langsam auf den Winter vor, den sie, im Gegensatz zu Hornissen zum Beispiel, durchaus überleben."

Am faszinierendsten sei das Zusammenleben im Bienenstock, finden Heinisch und die CDU-Damen. "Wer im Stock was wann macht, das ist gar nicht alles wissenschaftlich geklärt", doziert der imkernde Bürgermeister. Wo es aber zum Beispiel guten Nektar gebe, das machten die Arbeiterbienen durch Tänzchen deutlich. Überhaupt sei der Ruf, der den Bienen vorauseilt, falsch. "Eigentlich sind Bienen ganz lieb, außer man steht direkt im Einflugbereich ihres Bienenstocks. Ansonsten halten sie sich vom Menschen weitestgehend fern."

Auf Nachfrage machte Heinisch aber schnell deutlich, dass es den Bienenvölkern nicht besonders gut gehe. Das liege nicht nur an der gefürchteten Varoa-Milbe, sondern vor allem an der geringen Anzahl von Bienenvölkern. "Um 1900 gab es etwa 2,6 Millionen Bienenvölker, heute sind es nur knapp 600 000." Das liege aber auch daran, dass Imkern als Hobby nur langsam auch wieder jüngere Menschen in seinen Bann ziehe. In einem Bienenstock lebten dabei bis zu 60 000 Bienen. "Und die arbeiten unermüdlich", erklärt der Imker. "Für ein Kilo Honig wird ungefähr 600 000 Mal in ein etwa ein Kilometer weites Umfeld geflogen."

Kenner können dabei zum Beispiel viele Rapsfelder oder Linden im Einzugsbereich schmecken. So ganz geheuer waren die fliegenden Honig-Produzenten vielen der Teilnehmerinnen dann aber doch nicht - auf den leckeren Honig jedoch, darauf hatten sich alle schon im Vorfeld gefreut.

(sade)
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