Ratingen Bussard war Gast bei der Masterprüfung

Ratingen · Patrick Johansson hat zwei erfolgreiche Jahre in Ratingen als Stipendiat des Vereins Musica Sacra verbracht.

"Orgel-Improvisation ist kein wirres Experimentieren, es ist eine Kunst wie viele andere Künste auch und ereignet sich durchaus nach Regeln", sagt er und ist sehr zufrieden mit sich: Sagt Patrick Johansson. Er hat zwei erfolgreiche Jahre in Ratingen als Stipendiat des Vereins Musica Sacra hinter sich und ein weiteres Masterstudium in England vor sich.

Gestern abend ist er sozusagen zu neuen Ufern gestartet. Und die liegen in Cambridge. Nach dem Bachelor-Abschluss (mit magna cum laude) an der Katholischen Universität in Porto absolvierte er sein Masterstudium in Köln in Kirchenmusik und Improvisation und schloss seine Prüfung mit der Note 1,2 ab.

Von den vielen guten Begegnungen in Ratingen, in Köln, Düsseldorf und anderen Städten wird ihm vor allem seine Masterprüfung in St. Jakobus d. Ä. in Homberg in Erinnerung bleiben: Einmal, weil es eine wichtige Prüfung war, zum anderen, weil schon der Auftakt "unvergesslich" bleiben wird. Bei der Anreise der Prüfungskommission und anderer Zuhörer brannte auf dem Weg vom Bahnhof ein Taxi aus. Gottlob kam niemand zu Schaden.

Später, als sich die ihm in großer Verbundenheit zugetane Homberger Gemeinde schon in der Kirche versammelt hatte, tippelte ein junger Bussard in die Kirche, hörte sich um und verließ klaglos Musiker und Gotteshaus wieder. Und im Rausch einer sehr gut bestandenen Prüfung fuhr Johansson nach Ratingen und bewachte im Auto von Organist Ansgar Wallenhorst nach der Nacht der Orgel vor St. Peter und Paul das Carillon aus den Niederlanden, das Glockenspiel auf einem großen Lastwagen. Es sind viele freundliche Treffen mit wohlwollenden Freunden der Orgelmusik, die Johanssons Aufenthalt in Ratingen begleitet und geprägt haben. In Köln wiederum, wo er fleißig studierte, faszinierte ihn das multikulturelle Flair einer Großstadt, in Düsseldorf ebenfalls die Vielfalt der musikalischen Veranstaltungen, zu denen er hin und wieder beitrug.

Und nun Cambridge - "ein Traum für einen Studenten, der noch ein Masterstudium in Chorleitung absolvieren möchte", sagt der ehemalige Ratinger Stipendiat. Er bringt ein ordentliches Rüstzeug aus der Zeit in Ratingen mit, ein beachtliches Talent und den unbestrittenen Willen zu Leistung.

Dann gab es zusätzlich eine Empfehlung, das nicht gerade kurze Aufnahmeverfahren für Cambridge begann im Februar. Es endete im Juli erfolgreich für den 22-Jährigen. Er freut sich nun unverhohlen auf die qualifizierten Kinder- und Studenten-Chöre in Cambridge und hat schon einen Job organisiert - als Assistant Organist an Little St. Mary's, der Schwesterkirche von "Great St. Mary's" - der Universitätskirche. Little Saint Mary's ist eine mittelalterliche Pfarrkirche inmitten der alten Universitätsstadt.

Patrick Johansson, dessen Mutter aus Irland stammt und dessen Vater in Schweden aufgewachsen ist, der in Singapur geboren wurde, in England, Grönland, Irland lebte und ab seinem zehnten Lebensjahr in Portugal verbrachte, er siedelt nun mit höchst flüssigem Deutsch nach England über. Die Sprache hat er schnell und sehr gut gelernt, die musikalischen Möglichkeiten offensiv genutzt, die neuen Kontakte herzlich gepflegt. Und so selbst viel dazu beigetragen, dass er hier in guter Erinnerung bleibt.

(gaha)
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