Heiligenhaus Campus findet Talente am Gymnasium

Heiligenhaus · Premiere: Die Hochschule Bochum schließt einen Kooperationsvertrag mit dem IKG. Es geht um die Vorbereitung aufs Studium.

 Niklas, Isabell, Finn und Valerie haben schon auf dem Campus experimentiert. Solche Zusammenarbeiten haben jetzt eine neue Form. Schulleiterin Britta Berschick (Hintergrund) unterzeichnete gestern den Vertrag mit der Hochschule.

Niklas, Isabell, Finn und Valerie haben schon auf dem Campus experimentiert. Solche Zusammenarbeiten haben jetzt eine neue Form. Schulleiterin Britta Berschick (Hintergrund) unterzeichnete gestern den Vertrag mit der Hochschule.

Foto: RP-Foto. A. Blazy.

Die Antwort kommt einstimmig und ohne Zögern: "Jaaa" - sagen die Neuntklässler Valerie, Finn, Niklas und Isabell auf die Frage, ob sie sich später mal ein Studium auf dem Heiligenhauser Campus vorstellen können. Die bisherigen Verbindungen des Gymnasiums zur Hochschule am Höseler Platz haben für sie schon ein höchst präsentables Ergebnis hervorgebracht: einen sprechenden, blinkenden, beweglichen Roboter. Er ist ein Ergebnis eines Projekts in Kunst- und Informatikunterricht, vollendet mit Hilfe der Hochschul-Technikexperten im Schülerlabor. Seit gestern steht die Zusammenarbeit auf einer neuen Grundlage. Kant-Gymnasium und Hochschule Bochum schlossen einen Kooperationsvertrag - den ersten dieser Art.

Einen "schönen großen Schritt für beide Seiten" nannte Bürgermeister Jan Heinisch dies gestern bei der Vertragsunterzeichnung. Zumal einer, der sich angesichts des wachsenden, 26,3 Millionen Euro teuren Hochschulbaus an der Westfalenstraße geradezu aufdränge.

Der Bochumer Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock setzt auf "starke, regionale Verankerung der Hochschule" - bei gleichzeitiger internationaler Ausrichtung vieler mittelständischer Betriebe hier, die nach Fach- und Führungskräften suchen. Generell biete der Mittelstand "ausgezeichnete Perspektiven. Denn fast alle Bachelor- und Masterarbeiten, die auf dem Campus entstehen, beschäftigen sich wissenschaftlich mit Fragestellungen aus den hiesigen Unternehmen". Seit gut einem Jahr beteiligt sich die Hochschule Bochum am landesweiten "Talentscouting-Programm, das jetzt mit dem Immanule-Kant-Gymnasium erstmals auch an einer Schule im Kreis Mettmann angeboten wird. Die Aufgabe: Talentscout Alberto Rodriguez führt Einzelgespräche mit Schülern, bespricht Berufs- und Studienmöglichkeiten. Er sieht sich als "Coach, Lotse und Netzwerker". Im übrigen habe er am IKG bereits "einige Talente" ausgemacht. Das dürfte sich nicht zuletzt auf den sprechenden Roboter der Neuntklässler bezogen haben. Die Heiligenhauser Gymnasiasten sind - auch ohne Vertrag - schon einige Schritte vorangekommen. Sie nutzen im naturwissenschaftlichen Unterricht längst das Schülerlabor auf dem Campus. "Das steht Schülern auch abseits der Tage der offenen Tür zur Verfügung", sagt Betreuerin Silvia Hacia. Vom Schnupperkurs bis zur Studienberatung steht den Schülern die Hochschule offen. Schulleiterin Britta Berschick kommentiert den Vertrag aus einer weiteren Perspektive: "Das Land NRW hat das wohl komplizierteste Schulsystem in Deutschland. Die Qualität des Abiturs steigt dadurch nicht unbedingt." Hier will das IKG gegensteuern, speziell durch "vollständigen Unterricht in Mathematik und allen Naturwissenschaften - "ohne Mogelpackung", so Berschick. Das gemeinsame Ziel der Vertragspartner: Schüler sicher darin machen, dass das gewählte Studium auch das Richtige für sie ist.

(RP)
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