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Ratingen CDU: Stadt muss fit sein für den Wandel

Ratingen · Die Gesellschaft wird älter und bunter, nun wollen die Christdemokraten das Langenfelder Modell übernehmen.

 Zwei Generationen im Gespräch: Demografie hat aber nicht nur mit dem Alter zu tun, es gibt weitere Aspekte wie Herkunft und Sprache.

Zwei Generationen im Gespräch: Demografie hat aber nicht nur mit dem Alter zu tun, es gibt weitere Aspekte wie Herkunft und Sprache.

Foto: Achim Blazy

Einer muss es machen. Sie macht es - und hat mittlerweile sehr viele Verbündete. Marion Prell, Erste Beigeordnete der Stadt Langenfeld, ist auch Demografie-Beauftragte. Die Juristin beschäftigt sich also mit kleinen und großen Veränderungsprozessen in der Gesellschaft, die bunter und älter wird - in Langenfeld, natürlich auch in Ratingen.

Prell hat ein klares Credo: Man darf auf die Herausforderungen, die dieser demografische Wandel mit sich bringt, nicht reflexhaft reagieren. Man muss agieren. Und dies tut die Stadt Langenfeld seit vielen Jahren - ziemlich erfolgreich, wie Prell findet, die vor den Mitgliedern der CDU-Fraktion referiert. Die geraten nicht unbedingt ins Staunen, sie lernen aber: Demografie hat unheimlich viele Facetten und Effekte, die man aktiv begleiten und mitunter sogar steuern kann. Und das soll nun auch in Ratingen geschehen, wie CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus ankündigt. Die Stadt braucht eine interdisziplinäre "Projektgruppe Demografie", die sich mit den Auswirkungen und den Chancen für den Wohn- und Wirtschaftsstandort beschäftigt. Zu diesem Gremium gehören Mitglieder aller Ratsfraktionen sowie Vertreter von Vereinen und Verbänden. Diese Projektgruppe soll intensiv mit der örtlichen Wirtschaft zusammenarbeiten.

Langenfeld hat bereits einen dicken Arbeitswust hinter sich gelassen: Es wurde Datenmaterial beschafft und ausgewertet, es gab einen Demografie-Kongress, mittlerweile arbeitet ein festangestellter Familienmanager in der Verwaltung. Man beschäftigt sich in den Stadtteilen (sogenannten Quartieren) detailgenau mit Problemen, Lösungen und Plänen. Bürger sind als Multiplikatoren eingebunden.

Für Prell ist es aber wichtig, "nicht zuerst nach Geld und Stellen zu rufen". Darum gehe es in der Anfangsphase nicht. Die CDU-Fraktion formuliert es in ihrem Antrag so: "Nur wenn der Bürger den Eindruck bekommt, nicht nur Objekt der Entwicklung zu sein, sondern maßgeblich Einfluss auf die Gesamtsituation nehmen zu können, wird er auch bereit sein, sich für sein Quartier und andere einzusetzen." Ina Bisani von der Ratinger Bürgerstiftung kommt es vor allem auf das gute "Miteinander der Generationen" an.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete der Stadt, geht davon aus, dass der Verwaltungsvorstand den Vorstoß der CDU offensiv angehen wird. Die Fraktion spricht sich in ihrem Antrag dafür aus, dass die Bertelsmann-Stiftung das Projekt fachlich betreut. Die Verwaltung soll dazu ein Angebot einholen und dieses dem Rat vorlegen.

Letztlich hat der demografische Wandel auch mit viel Geld zu tun. Und so soll sich die Projektgruppe mit der Frage beschäftigen, welche Einrichtungen und Versorgungsstandards künftig noch gebraucht werden. Das hat nämlich unter anderem Auswirkungen auf den Investitionsetat.

Prell betont: "Die Entwicklung, die der demografische Wandel nimmt, ist nicht umkehrbar." Sie rät, einen Demografie-Beauftragten im Verwaltungsvorstand anzusiedeln.

(RP)
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