Heiligenhaus Chemieunfall legt City lahm

Heiligenhaus · In einer metallverarbeitenden Firma auf der Hasselbecker Straße ist gestern Morgen Salpetersäure ausgelaufen. Die Polizei musste den Bereich großräumig absperren. Zwei Mitarbeiter wurden verletzt, einer von ihnen musste per Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht werden.

 Die Feuerwehrleute aus Heiligenhaus, Ratingen und Velbert mussten gestern schwere Schutzanzüge und Masken überziehen, um sich vor den Gefahren der Salpetersäure zu schützen. Der Einsatz bei der Firma Woelm KWS dauerte bis zum frühen Abend.

Die Feuerwehrleute aus Heiligenhaus, Ratingen und Velbert mussten gestern schwere Schutzanzüge und Masken überziehen, um sich vor den Gefahren der Salpetersäure zu schützen. Der Einsatz bei der Firma Woelm KWS dauerte bis zum frühen Abend.

Foto: Blazy, Achim

Nichts ging mehr gestern in der Innenstadt, kilometerlange Staus hatten sich gebildet, weil die Höseler und die Hasselbecker Straße zeitweise komplett gesperrt waren — denn weil Sicherheit vorgeht, hatte die Polizei der Bereich rund um die Firma Woelm KWS, wo gestern Morgen Salpetersäure ausgelaufen war, großräumig gesperrt. Auch die Anwohner waren aufgerufen worden, die Fenster verschlossen zu halten, weil Salpetersäure in Kombination mit Luft giftiges Chlorgas bildet. Zur Verstärkung wurden außerdem die Feuerwehren aus Ratingen, Velbert und Essen mit ihren Gefahrgutzügen alarmiert.

Alle Mitarbeiter untersucht

Ursache des Chemieunfalls war eine defekte Dichtung an einem Säurebehälter des Betriebs an der Ecke Hasselbecker Straße/Höseler Straße, der Türgriffe- und Beschläge herstellt. Die wegen starken Chlorgeruchs alarmierte Feuerwehr lüftete die Räume, dann machte sich eine von Woelm beauftragte Fachfirma daran, die Dichtung auszutauschen, wobei jedoch gegen Mittag erneut Säure auslief. Ein Arbeiter hatte daraufhin schwere Atemprobleme und musste mit dem Hubschrauber in eine Duisburger Spezialklinik gebracht werden. Ein weiterer Mitarbeiter klagte über Atembeschwerden, wurde vom Notarzt untersucht und sicherheitshalber ins Klinikum Niederberg gebracht. Alle Mitarbeiter der Firma waren in Sicherheit gebracht und vorsorglich untersucht worden, doch musste keiner von ihnen medizinisch versorgt werden. Am späten Nachmittag machte sich schließlich ein Spezialtrupp der Feuerwehr daran, den beschädigten Säurebehälter zu sichern und die restliche Flüssigkeit abzupumpen. Insgesamt waren gestern 80 bis 100 Einsatzkräfte aktiv. Die Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach der Ursache des Unfalls.

(RP/ila)
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