Homberg Chöre und Publikum singen in Homberger Kirche St. Jacobus

Homberg · Die evangelische Christuskirche wird renoviert, deshalb fand das Konzert im voll besetzten katholischen Gotteshaus statt.

Wegen der Renovierungsarbeiten in der evangelischen Christuskirche in Homberg konnte das diesjährige Adventskonzert nicht wie geplant dort stattfinden, aber die katholische Gemeinde sprang unbürokratisch ein, und so war auch in diesem Jahr die altehrwürdige Kirche St. Jacobus der Ältere der Ort des Geschehens.

Im voll besetzten Gotteshaus wurde das Konzert vom evangelischen Posaunenchor mit "La Réjouissance" aus Händels Feuerwerksmusik eröffnet. Danach sangen Publikum und Chöre gemeinsam "Macht hoch die Tür", gefolgt vom Kanon "Er ist die rechte Freudensonn", der wiederum Chorsänger und Publikum zu einem gemeinsamen Klangkörper zusammenfasste - ein geschickter Weg, den Dirigent Heinrich Arndt im Verlaufe des Konzerts noch mehrfach nutzte, um das musikalisch-adventliche Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Dann brachten die vereinten Chöre aus St. Jacobus und der Christuskirche zwei Bachchoräle aus dem Weihnachtsoratorium zu Gehör, "Wie soll ich dich empfangen" und das stimmungsvolle "Brich an, oh schönes Morgenlicht". Mit einer Lesung ordnete Pfarrer Michael Füsgen die Veranstaltung in die vorweihnachtliche Zeit ein und regte die Zuhörer zum Nachdenken an. Das Homberger Barockensemble schloß sich daran an mit "Allegro" von Joseph Bodin de Boismotier.

Nach dem "Bleib bei mir, Herr" des Posaunenchores folgte das wieder von allen Anwesenden gesungene Weihnachtslied "Vom Himmel hoch, da komm ich her". Weil er bei den Anwesenden die Freude am Singen spürte, ließ Heinrich Arndt dann außerhalb des Programms erneut den oben erwähnten Kanon singen, der wiederum kraftvoll und nachdrücklich erklang - eine schöne Überleitung zu den nachfolgenden Bachchorälen "Ach mein herzliebes Jesulein", "Schau hin, dort liegt im finstern Stall" und "Wir singen dir in deinem Heer", die mit Überzeugung dargeboten wurden.

Björn Schulz, der Chorleiter des Jacobuschores, hatte schon über die bisherige Dauer des Konzerts entweder unten in der Kirche die Choreinsätze an der elektronischen Orgel oder den Gesamtgesang in der Kirche von der Orgelempore aus begleitet und war damit der Akteur mit dem größten Laufpensum des Abends. Nun zeigte er sein Können durch eine Orgelimprovisation über "Vom Himmel hoch, da komm ich her". Direkt im Anschluß erklang dann ein Trompetensolo von "Bereite dich, Zion", bevor Pfarrer Michael Füsgen erneut eine Lesung vortrug.

Zwei weitere Bachchoräle aus dem Weihnachtsoratorium folgten, "Ich will dich mit Fleiß bewahren" und "Dies hat er alles uns getan", bei denen die vereinten Chöre noch einmal zeigen konnten, wie gut sie von ihren Chorleitern vorbereitet worden waren. Nach einer zweiten, sehr gelungenen Orgelimprovisation von Björn Schulz über "Gelobet seist du, Jesu Christ" spielte der ökumenische Blockflötenkreis "Larghetto - Presto" von Tomaso Albinoni.

Der letzte Bachchoral "Seid froh dieweil" erklang noch einmal mit auffordernder Wucht. Danach führte das vom Barockensemble vorgetragene "Adagio - Allegro" von Joseph Bodin de Boismotier zum letzten gemeinsamen Lied "Tochter Zion". Doch so schnell wollte Heinrich Arndt die Anwesenden dann doch noch nicht gehen lassen, und deshalb ertönte der mittlerweile gut eingeübte Kanon "Er ist die rechte Freudensonn".

(RP)
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