Ratingen Christa Markus sagt ihrer Schule Adieu

Ratingen · 23 Jahre lang leitete sie die Grundschule in Hetterscheidt, in die selbst als Kind gegangen war. Nun hat sie mehr Zeit für Familie und Reisen.

 "Ich bin gerne Schulleiterin. Und ich werde mich immer daran erinnern, wie bunt und vielfältig das Schulleben war", meinte Christa Markus.

"Ich bin gerne Schulleiterin. Und ich werde mich immer daran erinnern, wie bunt und vielfältig das Schulleben war", meinte Christa Markus.

Foto: Achim Blazy

"Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entzündet werden wollen." Unter dieses Motto hat Christa Markus ihren Lebensweg als Lehrerin und Schulleiterin der Gerhard-Tersteegen-Grundschule gestellt. Zum Schuljahresende geht sie in den Ruhestand. Kollegen, Weggefährten und vor allem ehemalige Schüler verabschiedeten sich am Samstag in einer offiziellen Feierstunde von der Rektorin, die seit 1986 an der Hetterscheidter Grundschule lehrte, in die sie selbst gegangen ist, und seit 23 Jahren Schulleiterin war.

Aus der Not heraus hatte sie den Posten der Schulleitung damals angetreten und "immer mit einem tollen Team", wie sie sagt, die Schule wieder auf Kurs gebracht. Die Grundschule ist mit Bürgerverein und Festen auch zum Stadtteil-Zentrum geworden. Vorher hatte sie eine Stelle an der Langenberger Grundschule Kuhstraße. Für ihren damaligen Chef Klaus Wittpoth war ihre spätere Besetzung als Schulleiterin wenig überraschend: "Wir haben damals geschätzt, dass sie etwa im Jahr 2000 Schulleiterin wird. Das hat sie sogar noch früher geschafft." Er erinnert sich an eine junge Lehrerin, die seit ihrem Berufsstart unkonventionell, aber sachlich vorging: "Sie war der Zeit voraus und hat sich zum Glück der Kinder nicht an der damals gängigen Bonbonpädagogik orientiert. Und sie war hartnäckig." Das hat auch ihren weiteren Berufsweg geprägt. Weggefährten würdigten ihre Sachlich- und Klarheit, aber auch ihre Geduld, und eine Prise Humor war auch immer dabei. "Es gibt Kinder, die glauben, dass Frau Markus höchstpersönlich den Schulgong und den Ton einsingt", erzählt schmunzelnd Konrektorin Katrin Jensen, die wahrscheinlich auch die Nachfolge antreten wird. "Die Zeit für den Unterricht in Kunst, Englisch und Sport hat sie sich genommen. Und ich bewundere, dass sie bis zu den letzten Momenten ihrer Amtszeit mit Vollgas dabei ist." Jensen bedankte sich dabei auch im Namen der Kollegen bei ihrer Chefin für "Weitsicht, Umsicht und manchmal auch Wegsicht".

Von den Erinnerungen und Würdigungen zeigte sich die Geehrte dann doch gerührt: "Ich habe mit viel gerechnet, aber das macht mich sprachlos." Aus vollem Herzen sagte sie: "Ich bin gerne Schulleiterin. Und ich werde mich immer daran erinnern, wie bunt und vielfältig das Schulleben war. Ich sage Adieu, aber ich werde euch alle vermissen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge." Sehr bald hat sie dann Zeit für ihr liebstes Reiseziel Frankreich. Vor allem aber auch für ihren Mann, die beiden Töchter und die Enkel. Einer von ihnen wird in diesem Jahr eingeschult, da kann sie dann voll und ganz Oma sein.

Und als Gast ist Christa Markus an der Gerhard-Tersteegen-Grundschule wieder gern gesehen, denn wer so verabschiedet wird, der hat wirklich etwas richtig gemacht.

(sade)
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